Schleswig-Holsteins ehemaliger Ministerpräsident Peter Harry Carstensen kämpft seit vergangenem Jahr für einen Gottesbezug in der Verfassung des Bundeslandes. Mit der Zeitung Die Welt sprach er über seinen Glauben und darüber, was Gott ihm bedeutet.
Den starken Glauben seiner ersten Ehefrau, die an Krebs starb, bewunderte Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen
Ende vergangenen Jahres hatten die Abgeordneten des Landtags Schleswig-Holstein dagegen gestimmt, die Formulierung „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ in ihre neue Verfassung aufzunehmen. Das rief Protest in der Bevölkerung hervor. Auch Ex-Ministerpräsident Carstensen gefiel das Abstimmungsergebnis nicht. Mit der Initiative „Für Gott in Schleswig-Holstein“ kämpft er seitdem für eine Aufnahme des Gottesbezugs in die Verfassung. Die Aktion ist erfolgreich: Die 20.000 Unterschriften, die für eine Wiederaufnahme der Diskussion im Landtag benötigt werden, haben die Initiatoren fast zusammen.
Der CDU-Politiker ist optimistisch, dass die Initiative ihr Ziel erreicht. Über Glaubensrichtungen und Parteien hinweg sei es gelungen, ein Volksbegehren „auf eine breite Basis“ zu stellen. „Das hat es noch nicht gegeben, dass katholische Christen, evangelische Christen, Juden, Moslems sich zusammensetzen, um ein gemeinsames politisches Interesse zu formulieren und zu forcieren“, sagte er der Zeitung Die Welt. Der Gottesbezug sei ihm wichtig, um den Politikern mehr Freiheit zu geben: „Gerade bei schwierigeren Entscheidungen, die man nicht so schnell zurückdrehen kann, ist es wichtig, dass man einem inneren Kompass folgt.“ Dabei gehe es häufig um etwas Höheres, das er als Gott bezeichne. Aktuelle Trends in Medien oder Politik gäben da nicht genug Orientierung. Politik habe eine größere Verantwortung als vor der eigenen Partei oder dem eigenen Klientel.
Zweifel an Jesus als Gottes Sohn
Gott sei für ihn wie ein „guter Gesprächspartner“, sagte Carstensen. „Ich habe einen fröhlichen Gott, dem ich dankbar bin für mein Glück und dafür, wie er mich geführt hat.“ Probleme habe er jedoch beim Glauben an Jesus Christus als Gottes Sohn oder den Heiligen Geist. Er sei auch kein großer Kirchgänger.
In Glaubensdingen prägte Carstensen besonders die Ehe mit seiner ersten Frau, die an Krebs starb und sehr gläubig war. „Sie hatte damals das Wissen, dass es jetzt nicht zu Ende ist, sondern dass jetzt etwas anderes kommt“, sagte er. Diese beinahe „fröhliche Haltung“ beim Thema Sterben habe ihn sehr beeindruckt.
Die 20.000 Unterschriften seien sicher bereits zusammen gekommen, vermutet Carstensen. Mitte Juli will er die Sammlung zusammen mit den anderen Initiatoren im Landtag abgeben. Er glaubt, dieses mal werde Gott es in die Verfassung schaffen. Es sei eine „Herzensangelegenheit“ von ihm. (pro)
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