Der ehemalige Bischof der evangelischen Kirche in Sachsen (EVLKS), Carsten Rentzing, wird Beauftragter der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Rentzing soll sich um die Stärkung des Kontaktes zu den lutherischen Kirchen in Mittel- und Ost-Europa kümmern. Das hat die VELDK am Mittwoch mitgeteilt.
Rentzing war vor gut einem Jahr als Landesbischof der EVLKS zum 31. Oktober 2019 auf eigenen Wunsch hin aus dem Amt ausgeschieden. Der Theologe war wegen einer Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung und Texten aus seiner Studienzeit öffentlich in die Kritik geraten. Rentzing wird die neue Stelle am 1. November antreten und für die Dauer der Tätigkeit Pfarrer der EVLKS bleiben. Die Landeskirche will Renzing im Wege einer Abordnung für den Dienst in der VELKD freistellen. Die Stelle ist nach VELDK-Angaben auf sechs Jahre befristet.
Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes vorbereiten
Rentzing soll sich laut der Presseinformation insbesondere um die Vorbereitung der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes kümmern, die 2023 im polnischen Krakau stattfinden soll. Dazu soll er in seiner neuen Funktion in der VELKD eng mit dem Martin-Luther-Bund und dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes zusammenarbeiten. Als Dienstort ist der Sitz des Martin-Luther-Bundes im fränkischen Erlangen festgelegt worden.
Rentzing war von September 2015 bis zum 31. Oktober 2019 Landesbischof der EVLKS. Am 11. Oktober 2019 hatte er aufgrund der damaligen Diskussion um seine Person erklärt, das Bischofsamt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Diesem Wunsch war die sächsische Kirchenleitung gefolgt.
Die VELKD ist ein Zusammenschluss von sieben lutherisch geprägten Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit insgesamt rund 8,4 Millionen Mitgliedern. Leitender Bischof der VELDK ist der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister.
Von: Norbert Schäfer