Campen in der Kirche

Wenn Kirchen nicht mehr als Gotteshäuser genutzt werden, finden sie oft eine ganz neue Bestimmung. Die „Bild“-Zeitung berichtet von einem neuen Trend: dem Kirchen-Camping.
Von PRO
In einer Kirche übernachten? In der „All Saint's Church“ in Northamptonshire geht das jetzt
Eine Kirche in Northamptonshire in Zentralengland steht neuerdings als Schlaflager für Touristen zur Verfügung. Unter der Überschrift „Betten statt Beten“ berichtet das Blatt in der Ausgabe von Montag: Noch bis September dieses Jahres kann man in der „All Saint‘s Church“ in Aldwincle in Northamptonshire übernachten. Die Verantwortlichen haben Matratzen und Decken ausgelegt, wo früher Kirchenbänke standen. Die „Bild“ spricht von einem „neuen Trend“, dem „Champing“ – eine Mischung aus Church (Englisch für Kirche) und Camping. Den Besuchern erzählt ein ortsansässiger Geschichtenerzähler vor dem Schlafengehen Mythen und Legenden. Hinter der neuen Touristen-Attraktion steht die gemeinnützige Organisation „The Churches Conservation Trust“. Sie bietet die Übernachtung als Teil einer zweitätigen Tour inklusive einer Wanderung und Kanutour auf dem Fluss Nene an. Die Organisation kümmert sich um den Schutz historischer Bauten und will mit solchen Aktionen die Gotteshäuser in England vor dem Verfall retten. Die Kirchen hätten allerdings nicht endgültig als Gotteshäuser ausgedient, ab und zu finde dort auch noch ein Gottesdienst statt. Auf der Webseite heißt es: „Anders als Museen sind Kirchen lebendige Zeitkapseln, die oft aus der Römerzeit bis in die moderne Zeit überlebt haben. Sie bieten die perfekte Umgebung, um die faszinierende jahrhundertealte Kultur und das Handwerk Englands zu erkunden.“

Wenn aus Kirchen Hotels werden

Die „Bild“-Zeitung nimmt den Bericht zum Anlass, um weitere Beispiele zu nennen, bei denen Kirchengebäude neue, ungewöhnliche Zwecke erfüllen. So war etwa das Hotel „Martin’s Patershof“ in Mechelen (Belgien) früher einmal eine Kirche. Das ehemalige Kreuzherrenkloster in Maastricht (Holland) aus dem 15. Jahrhundert wurde zu einem Designhotel umgestaltet, dem „Kruisherenhotel“. In Leipzig wird die Philippuskirche zu einem 3-Sterne-Hotel mit 31 Zimmern umgebaut. Anfang 2015 sollen die Bauarbeiten an der neogotischen Kirche von 1910 beginnen, schreibt „Bild“. Einige Beispiele der Zeitung hatte auch das Christliche Medienmagazin pro besucht, um darüber zu berichten (Ausgabe 3/2013). Das Restaurant „Glück und Seligkeit“ in Bielefeld war früher die Martini-Kirche. pro berichtete zudem von der mittelalterlichen Aegidienkirche in Hann. Münden, die nun ein Café beherbergt (siehe Video). (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/wenn-kirchen-keine-kirchen-mehr-sind-80021/
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