Bundesliga-Trainer Frank Schäfer: „Ich bete, dass Gottes Wille geschieht.“
Bis vor zehn Tagen war Frank Schaefer als Trainer der U23-Mannschaft des 1. FC Köln noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt im Profifußball. Nach der Entlassung des bis dahin glücklosen Coachs Zvonimir Soldo beerbte er ihn vorläufig auf dem Chefposten. Mit dem Sieg am letzten Spieltag gegen den Hamburger SV und dem Pokalerfolg gegen 1860 München sorgte der gläubige Christ für positive Schlagzeilen beim krisengeschüttelten Bundesligaclub.
Von PRO
Foto: 1. FC Köln
Im Interview mit dem Kölner Boulevard-Magazin "Express" betont Schaefer, dass es ihm wichtig sei, auch im Profigeschäft Werte wie "Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit" vorzuleben: "Ich mag keine Tricks, keine Manipulationen." Auch zu seinem Christsein bekennt sich der Fußballlehrer offen: "Der Glaube spielt eine Hauptrolle in meinem Leben. Daher kann ich mit Fragen wie ‚Sind Sie jetzt Interims-Trainer oder Chef-Trainer?‘ nicht viel anfangen. Gott hat die Führung in meinem Leben." Die Bibellektüre und das Gebet gehören für ihn zum Tagesablauf dazu. Gleichzeitig macht Schaefer im Gespräch mit pro deutlich: "Ich will, dass Gottes Wille geschieht. Deshalb bete ich nie für Siege, sondern immer dafür, dass der Wille Gottes geschieht."
"Ich weiß, dass ich, nachdem meine Nominierung zum Trainer bekannt wurde, von vielen Christen im Gebet getragen worden bin. Ich habe viele mutmachende SMS erhalten. Außerdem weiß ich, dass Gott mir die Kraft gegeben hat, das Amt zu übernehmen", ergänzt Schäfer gegenüber pro. Bestimmte Trainer-Vorbilder habe er dagegen nicht, verrät er dem "Express". Im Trainergeschäft komme es für ihn auf die notwendige Authentizität an. Einen Vergleich mit dem zweiten "Newcomer der Saison" als Bundesligatrainer, Thomas Tuchel vom FSV Mainz 05, lehnt er ab: "In mir steckt gar kein Tuchel. In mir steckt Frank Schäfer." Trotzdem gefalle ihm die Art, wie Tuchel Fußball spielen lässt.
Einen der Top-100-Trainer-Jobs
Das Flair rund um den 1. FC Köln versucht er im "Express"-Interview in kölscher Mundart in Worte zu fassen: "E Jeföhl. Dieses Gefühl kann ich seit einer Woche noch besser beschreiben. Es ist schon irre, wie diese Stadt diesen Verein lebt."
Auf die Frage "Haben Sie nicht früher mal gedacht, warum lassen die mich nicht als Chef-Coach ran?", antwortet Schäfer: "Bisher war ich immer sehr zufrieden. Man muss das doch mal so sehen: Es gibt im Profi-Fußball 72 Trainerstellen, vielleicht drei, vier DFB-Trainerstellen und noch sechs, sieben attraktive Jobs in der Dritten Liga. Ich als U-23-Trainer beim 1. FC Köln habe doch einen der Top-100-Trainer-Jobs in Deutschland. Wer kann das schon von sich behaupten?"
Auch ansonsten ist Schaefer bescheiden. Als er den 1. FC Köln übernahm äußerte er sich im Interview mit "n-tv": "Es geht nicht um Personen, sondern darum, den Namen 1. FC Köln wieder da zu sehen, wo wir ihn alle sehen wollen." Die Tageszeitung "Welt" bezeichnete ihn als "akribischen Arbeiter", der es mit vielen Einzelgesprächen geschafft habe, seinem Team wieder neuen Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit zu vermitteln.
Der 47-Jährige Kölner war seit 1982 immer in unterschiedlichen Funktionen im Nachwuchsbereich und immer beim FC tätig – mit Ausnahme von sechs Jahren, in denen er in der U-19-Mannschaft von Bayer Leverkusen erfolgreiche Arbeit leistete. Schäfer ist verheiratet mit Silke und hat eine achtjährige Tochter. Im November 2006 schnupperte er als Co-Trainer des damaligen Chefcoachs Holger Gehrke schon einmal Profiluft, ehe er mit der Verpflichtung von Christoph Daum als Trainer wieder ins zweite Glied rückte. Im Jugendbereich wurde er einmal Deutscher Meister, zweimal deutscher Vizemeister und holte sich mit seinen Mannschaften auch noch Regionalmeisterschaften. (pro)
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