Britische Gideons müssen Namen ändern

Die Gideons auf der britischen Insel müssen sich nach einen Rechtsstreit mit dem Internationalen Gideonbund einen neuen Namen geben. Das hat das Patentamt entschieden. Auslöser der Streitigkeiten ist der Umstand, dass Frauen die Mitgliedschaft in dem Missionswerk erlaubt ist.
Von Norbert Schäfer
Der Gideonbund ist vor allem durch das Auslegen von Bibeln in Hotelzimmern bekannt

Nach einem Markenrechtsstreit mit dem Internationalen Gideonbund muss der ehemals britische Zweig des Missionswerkes nun im Vereinigten Königreich seinen Namen ändern. Die Bezeichnung „GideosUK“ ist nicht mehr zulässig und muss geändert werden. Das hat das Patentamt in Großbritannien entschieden.

Auslöser für den Zwist zwischen dem britischen und dem internationalen Zweig der Gideons liegt nach Angaben von Premier darin begründet, dass im Vereinigten Königreich Frauen die Mitgliedschaft in dem Missionswerk erlangen können. Der britische Zweig der Gideons hatte 2018 entschieden, dass grundsätzlich auch Frauen als Vollmitglieder in der Organisation aufgenommen werden können. Sie können sonst nur Teil des Gideon-Frauendienstes werden, wenn die Männer bereits Mitglieder sind. Die Briten hatten mit ihrer Entscheidung auf das Gleichstellungsgesetz reagiert, dass 2010 im Vereinigten Königreich eingeführt worden war.

Markenname nicht zulässig

Der Internationale Gideonbund mit Sitz in den USA entzog seiner Zweigstelle in Großbritannien den Status einer nationalen Niederlassung der Organisation. Die Briten waren gezwungen, sich einen anderen Namen zu geben und beantragten die Eintragung von „GideonsUK“ als Markenname. Weil die neue Bezeichnung nach Ansicht des Internationalen Bundes den Unterschied zum Dachverband nicht deutlich genug erkennen ließ, klagte der und bekam vor dem Patentamt Recht. Nach dem Verlust der Markenrechte müssen sich die britischen Bibelverteiler nun neuerlich einen anderen Namen suchen.

Hintergrund

Mitglieder des Gideonbundes sind meist Geschäftsleute und Manager, die in ihrer Freizeit die Bibel verbreiten und diese an Schulen, Krankenhäusern und Haftanstalten verteilen oder in Hotels auslegen. Seinen Namen hat der Internationale Gideonbund von der biblischen Gestalt Gideon übernommen, einem „Richter“. Dem Bericht des Alten Testamentes zufolge erhielt Gideon von Gott die Aufgabe, mit einer Truppe von nur 300 Männern das übermächtige feindliche Heer der Midianiter anzugreifen. (Buch Richter, Kapitel 7). Ausgerüstet mit einem Tonkrug und einer Fackel gelangt es Gideon mit seiner Gefolgschaft bei Nacht, völlige Verwirrung im feindlichen Lager zu stiften und die Feinde in die Flucht zu schlagen. Der Internationale Gideonbund führt als Erkennungszeichen Krug und Fackel in seinem Logo.

Die Gründung des Internationalen Gideonbundes geht auf ein Treffen der Handelsreisenden John H. Nicholson und Samuel E. Hill im Jahr 1898 in einem Hotel in Boscobel zurück. Am 1. Juli 1899 gründeten sie zusammen mit Will J. Knights in Janesville den Gideonbund.

Von: Norbert Schäfer

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