Britische Behörden lassen „Fitna“-Macher nicht einreisen

Britische Sicherheitsbehörden haben dem niederländischen Parlamentarier Geert Wilders am Donnerstag die Einreise nach Großbritannien verweigert. Wilders stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar, lautete die Begründung der britischen Regierung. Der Fall sorgt für Spannungen zwischen Großbritannien und den Niederlanden.
Von PRO

Der niederländische Abgeordnete Geert Wilders ist für seine anti-islamischen Äußerungen bekannt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er den 15-minütigen Film „Fitna“. Darin zitiert ein Sprecher blutrünstige Abschnitte aus dem Koran, die Zitate werden unter anderem mit Bildern der Terroranschläge in New York und London hinterlegt.

Trotz der öffentlichen Diskussion, die dieser auslöste, ließen sich einige Mitglieder des britischen Oberhauses nicht davon abhalten, Wilders einzuladen, damit er ihnen dort seinen Film vorführen könne. „Wilders berührt eines der wichtigsten Themen unserer Zeit, nämlich islamischen Militarismus und den gewalttätigen Dschihad“, hatte Lord Pearson, Mitglied des britischen Oberhauses, zur Begründung verlauten lassen.

„Wir werden ja sehen, was passiert“

Doch das britische Innenministerium sah dies anders und verbot die Einreise. Begründung: Er gefährde „die Harmonie der Gemeinschaft und damit die öffentlichen Sicherheit“. Das ließ den niederländischen Provokateur unbeeindruckt. „Wir werden ja sehen, was passiert“, zitiert „Spiegel Online“ seine Reaktion. Doch die englischen Behörden ließen sich nicht beirren: Gestern wurde er von Sicherheitsbeamten auf dem Londoner Flughafen Heathrow abgefangen und unmittelbar zurück in die Niederlande geschickt. Dass Großbritannien die Ankündigung, Wilders nicht einreisen zu lassen, wahrmachte, sorgt für einige Spannungen zwischen der britischen Regierung und den Niederlanden. Schließlich ist Wilders niederländischer Abgeordneter – und damit im Staatsdienst.

„Niederländische Abgeordnete sollten innerhalb der EU frei reisen können“

„Die Niederlande bedauern diese Entscheidung“, so ein Sprecher des Außenministeriums laut dem Nachrichtendienst „Kurier“. „Wir sind der Ansicht, dass ein niederländischer Abgeordneter frei innerhalb der Europäischen Union reisen können sollte.“ Außenminister Maxime Verhagen hatte noch bis zuletzt versucht, seinen britischen Kollegen David Miliband davon zu überzeugen, Wilders die Einreise zu ermöglichen. Wegen des Verbots bezeichnete der Niederländer den britischen Premierminister Gordon Brown als den „größten Feigling in Europa“, wie „Spiegel Online“ vermeldete.

Gegenüber der „BBC“ verteidigte David Miliband die Entscheidung. „Wilders hat sich eines „extremen anti-muslimischen Hasses schuldig gemacht“, begründete er das Einreiseverbot. (PRO)

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