Britische Atheisten werben auf Londons Bussen

Die britische Atheisten-Gruppierung "British Humanist Association" (BHA) hat geplant, die Busse in London mit Sprüchen zu versehen, die für eine Welt ohne Religion werben. Ab Januar sollen die Werbeslogan auf Londons Bussen zu sehen sein.
Von PRO

„Es gibt möglicherweise keinen Gott. Hören Sie jetzt auf, sich zu sorgen und genießen Sie ihr Leben“, heißt es auf den Aufklebern der BHA. Diese rufen gemäß dem Leitspruch der Organisation dazu auf, „ein gutes Leben auf der Grundlage von Vernunft, Erfahrung und menschlichen Werten zu leben“.

BHA hat sich den Werbeplatz auf 30 Schwenkbussen in der britischen Hauptstadt für vier Wochen gekauft, berichtet die „Christian Post“, eine christliche Tageszeitung mit Sitz in Washington D.C. Da die atheistische Organisation durch ihre Sponsoren mehr Geld eingenommen hat als zunächst erwartet, will sie zusätzlich noch Werbeposter in den Bussen anbringen. „Wir sehen so viele Poster, die die Erlösung durch Jesus anpreisen oder uns mit der ewigen Verdammnis konfrontieren, dass ich mir sicher bin, dass eine Werbung auf Bussen wie diese begrüßt wird wie ein Hauch frischer Luft“, sagte die Vorsitzende der BHA, Hanne Stinson. „Wenn es den Menschen zum Lächeln und zum Nachdenken bringt, dann wäre das sehr gut.“ Das BHA plant laut der christlichen Zeitung zudem, die Kampagne auch auf andere britische Städte wie Birmingham, Manchester und Edinburgh auszudehnen.

Wie die „Christian Post“ berichtet, unterstützt der Autor des Buches „Der Gotteswahn“, Richard Dawkins, die Kampagne. Er spendete rund 7.000 Euro, um den Slogan demnächst auf den Londoner Schwenkbussen sehen zu können. „Religion ist es gewohnt, freie Bahn zu haben – automatische Steuerminderung, unverdienter Respekt und das Recht, nicht beleidigt zu werden sowie das Recht auf Gehirnwäsche bei kleinen Kindern“, so der Atheist. „Diese Kampagne, die alternative Werbesprüche auf den Londoner Bussen zeigt, wird die Menschen zum Nachdenken bringen – und Denken ist die Antithese zur Religion.“

„Quasi-religiöse Werbekampagne“

Der Interessensverband „Christian Voice“ aus Großbritannien reagierte auf die geplante Kampagne und warnte davor, dass es „Menschen nicht mögen, wenn ihnen alles vorgepredigt“ werde und es auch nicht verwunderlich sei, „wenn die Öffentlichkeit dagegen vorgeht“. „Ich wäre überrascht, wenn eine quasi-religiöse Werbekampagne wie diese nicht attraktiv auf Graffitti-Künstler wirkt“, so Stephen Green von dem christlichen Gruppierung. „Christian Voice“ strebt nach eigenen Angaben an, durch Gebet und öffentliche Kampagnen die Engländer zur „nationalen Buße“ zu bringen. Der Verband gilt als umstritten.

Die Methodistische Kirche hingegen würdigte sowohl Dawkins als auch die Kampagne, da sie „das fortlaufende Interesse an Gott anheizen“ würden. „Diese Kampagne wird eine gute Sache sein, da sich die Menschen mit den tiefsinnigsten Fragen des Lebens auseinandersetzen müssen“, sagte Jenny Ellis von der Methodistischen Kirche Großbritanniens. „Christentum ist für Menschen, die keine Angst davor haben, sich Gedanken über das Leben und dessen Bedeutung zu machen.“ (PRO)

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