Mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Grünen und der Linkspartei verabschiedete die Bürgerschaft einen Antrag der Linkspartei, in dem es heißt: „Die Äußerungen in der Predigt vom 18. Januar 2015 sind absolut indiskutabel und dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben.“ Das Parlament begrüße daher die Distanzierung der Bremischen Evangelischen Kirche gegen die „aufwiegelnde und herabwürdigende“ Predigt Latzels. Die Predigt schüre Hass gegen Anders- und Nichtgläubige. Die CDU hatte gegen den Antrag gestimmt, Fraktionschef Thomas Röwenkamp bezeichnete die Predigt aber als „krudes Ergebnis einer Eiferei“. Auch die Abgeordneten der rechtsgerichteten „Bürger in Wut“ lehnten den Antrag ab.
Latzel, Pfarrer der St.-Martini-Gemeinde in Bremen, hatte sich in einer Predigt am 18. Januar gegen Religionsvermischung ausgesprochen und dabei von katholischem „Reliquiendreck“ und „Blödsinn“ im Zusammenhang mit dem muslimischen Zuckerfest gesprochen. Stimmen aus Medien und Politik hatten ihn daraufhin als „Hassprediger“ bezeichnet. Die Evangelische Allianz Bremen distanzierte sich von der Wortwahl und dem Stil der Predigt.