Die Bremische Bürgerschaft hat die umstrittene Predigt des Pfarrers Olaf Latzel verurteilt. In der am Mittwoch verabschiedeten Entscheidung werden Konsequenzen für den Kirchenmann gefordert.
In der St.-Martini-Kirche in Bremen hat Pastor Olaf Latzel seine umstrittene Predigt gehalten
Mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Grünen und der Linkspartei verabschiedete die Bürgerschaft einen Antrag der Linkspartei, in dem es heißt: „Die Äußerungen in der Predigt vom 18. Januar 2015 sind absolut indiskutabel und dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben.“ Das Parlament begrüße daher die Distanzierung der Bremischen Evangelischen Kirche gegen die „aufwiegelnde und herabwürdigende“ Predigt Latzels. Die Predigt schüre Hass gegen Anders- und Nichtgläubige. Die CDU hatte gegen den Antrag gestimmt, Fraktionschef Thomas Röwenkamp bezeichnete die Predigt aber als „krudes Ergebnis einer Eiferei“. Auch die Abgeordneten der rechtsgerichteten „Bürger in Wut“ lehnten den Antrag ab.
Latzel, Pfarrer der St.-Martini-Gemeinde in Bremen, hatte sich in einer Predigt am 18. Januar gegen Religionsvermischung ausgesprochen und dabei von katholischem „Reliquiendreck“ und „Blödsinn“ im Zusammenhang mit dem muslimischen Zuckerfest gesprochen. Stimmen aus Medien und Politik hatten ihn daraufhin als „Hassprediger“ bezeichnet. Die Evangelische Allianz Bremen distanzierte sich von der Wortwahl und dem Stil der Predigt.
Parzany: „Jetzt erst recht nicht distanzieren“
Der Theologe und Autor Urlich Parzany zeigte sich auf seiner Facebook-Seite empört über die Entscheidung der Bremischen Bürgerschaft. „Dass ein Parlament beschließt, was wir diskutieren sollen oder nicht, ist allerdings ziemlich unverschämt“, schrieb Parzany im Bezug auf den Passus, dass die Predigt Latzels „indiskutabel“ gewesen sei. „Da mein Bruder Olaf Latzel in seiner Predigt ein paar rotzige Wörter benutzt hat, wird man sich wahrscheinlich auch weiter von ihm vornehm distanzieren. Ich jedenfalls jetzt erst recht nicht. Begreift Ihr denn nicht, dass es hier tatsächlich um das Erste Gebot geht? ,Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.’“
Bereits am Mittwoch hatte der Pfarrer Theo Lehmann darauf hingewiesen, dass auch Jesus nicht immer nur freundlich gepredigt habe. „Als Jesus lebte, war der Begriff einer irgendwie gearteten ,Korrektheit’ noch nicht erfunden; und wenn er ihn gekannt hätte, hätte er ihn vermutlich genauso ignoriert wie ich“, schrieb Lehmann in einem Kommentar für das evangelische Wochenmagazin ideaSpektrum. Jesus habe seine Jünger angewiesen, ihre Reden mit Salz zu würzen, nicht mit Honig. (pro)
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