Die erhöhte Zahl erkläre sich vor allem mit der wachsenden Verbreitung der Bibel durch die afrikanischen und lateinamerikanischen Bibelgesellschaften. "Insgesamt sind in der Statistik 146 Bibelgesellschaften erfasst, die offiziell dem Weltverband der Bibelgesellschaften angehören", erklärte Ralf Thomas Müller, Pressebeauftragter der Deutschen Bibelgesellschaft, auf Anfrage von pro. Zudem gebe es Ausnahmefälle wie China und Kuba, die keine offiziellen Mitgliedschaften besäßen.
340 Millionen einzelne Schriften und Auswahltexte
Alle Bibelgesellschaften gemeinsam meldeten ein Plus von 3,6 Millionen verteilten Bibeln gegenüber dem Vorjahr. In der UBS-Region "Europa und der Nahe Osten" wurden 2011 2,57 Millionen Bibeln verbreitet. Das sind 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bibeln in den Sprachen Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Suaheli machten nahezu zwei Drittel der Bibelausgaben aus.
Die meisten Bibeln wurden in Brasilien (7,9 Millionen), China (3,8), Indien (2,2) und Nigeria (1,7) verbreitet. Zusätzlich gaben die nationalen Bibelgesellschaften weltweit 9,84 Millionen Neue Testamente und rund 340 Millionen einzelne Schriften wie Evangelien und biblische Auswahltexte ab.
Hörbibeln und Bibel-Apps im Trend
Zugenommen habe laut Weltverband der Bibelgesellschaften vor allem ie Bedeutung digitaler Bibel-Ausgaben. Dazu zählen Hörbibeln, Computerbibeln, Bibel-Apps für Smartphones und Videos. Allein die Bibelgesellschaft von Südafrika verbreitete 243.000 entsprechende Formate. Nicht erfasst sind in der Statistik, wenn Religionsgemeinschaften wie etwa die Zeugen Jehovas oder andere Verlage Bibeln verteilen.
Eine genaue Unterscheidung, wie groß der Anteil der verteilten und der verkauften Bibeln ist, kann Müller nicht machen: "Das ist deswegen schwierig, weil es auch Zwischenformen, wie subventionierte Abgaben von Bibeln gibt", erklärt Müller.Der UBS ist der internationale Zusammenschluss von 146 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. In Deutschland werden von der Weltbibelhilfe Spenden für die internationale Arbeit gesammelt. Zahlen von Verlagen und Organisationen, die nicht dem Weltverband angehören, blieben bei der UBS-Statistik unberücksichtigt. (pro)