In einem der Themenblöcke der Sendung „Kontrovers – Das Politikmagazin“ fragen die Redakteure des BR Fernsehens, wie Amtskirchen, Freikirchen und christliche Hilfsorganisationen mit dem Thema Missionierung von Flüchtlingen umgehen. So kommt der Islambeauftragte der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Rainer Oechseln, zu Wort. Er findet es in Ordnung, wenn Christen von ihrem Glauben erzählen. Eine Abwertung anderer Religionen dürfe dabei aber nicht stattfinden.
Jürgen Grau vom Arbeitskreis Migration und Integration der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) betont vor allem die Vorzüge des Christentums gegenüber dem Islam. „In der Bibel muss man immer ehrlich sein, auch wenn es zum eigenen Nachteil geht. Im Koran ist das oft anders, dass man einfach ja, andere Religionen, auch Christen belügen kann“, zitiert ihn der BR zur Sendung. Das sorge auch unter Muslimen selbst für großes Misstrauen.
Bereits in der Ankündigung der Sendung wird kritisiert, auf welche Weise einige Evangelikale Mission unter Flüchtlingen betreiben. So hätten sich in München einige Anhänger einer Freikirche unerlaubt Zutritt zu einer Flüchtlingsunterkunft verschafft. Und in Unterrichtsmaterial für einen Deutschkurs in einer Gemeinde in Würzburg heiße es: „Ich muss in der Bibel lesen, wenn ich fest im Glauben stehen will.“ Der Islambeauftragte der Amtskirche, Oechseln, hält das für einen Missbrauch des Sprachkurses. Zudem dürfe mit Missionierung nicht das Verhältnis zum Islam aufs Spiel gesetzt werden.
Die Sendung Kontrovers läuft am Mittwoch, 4. Mai, um 21 Uhr im Bayerischen Fernsehen. (pro)