Wolfgang Bosbach eckt mit seinen Meinungen an. Der CDU-Politiker ist ein Verfechter des Lebensschutzes sowie ein Gegner von Homo-Ehe und Sterbehilfe. In einem Interview wirft er nun der politischen Linken mangelnde Toleranz vor.
Von PRO
Foto: Manfred Esser
Äußert sich im Interview mit kath.net zu den brisanten Themen Sterbehilfe, Betreuungsgeld und Homo-Ehe: der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach ist selbst schwer krebskrank. Viele bewundern seinen Umgang mit der Krankheit. Eine aktive Sterbehilfe lehnt der Bundestagsabgeordnete aber ab: „Das Gebot ‚Du sollst nicht töten‘ gilt uneingeschränkt, also selbstverständlich auch für Ärztinnen und Ärzte“, sagt er im Interview mit dem Online-Portal kath.net. „Ihre vornehmste Aufgabe ist es, Kranken zu helfen, Schmerzen zu lindern, nicht Leben zu beenden – selbst wenn dies Patienten von ihrem Arzt verlangen.“
Die anhaltende Diskussion um die Sterbehilfe in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel zu setzen, hält Bosbach für falsch und irreführend. Aus seiner Sicht könnte so ein gesellschaftliches Druckszenario aufgebaut werden, was den Tod betrifft. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Sterbehilfe als eine Art reguläre Behandlungsalternative angeboten werde. „Der Satz ‚Wir sollten an der Hand eines Menschen sterben, nicht durch dessen Hand‘ ist ebenso kurz und einprägsam wie überzeugend“, findet Bosbach.
Der 63-jährige Politiker wünscht sich, dass in der Gesellschaft häufiger über ein „Ja zu Kindern“ als über das Thema aktive Sterbehilfe debattiert wird. Obwohl es immer noch 100.000 registrierte Abtreibungen im Jahr gebe, finde diese Debatte nur am Rande statt. In der Debatte über den Lebensschutz dürfe man das Feld nicht kampflos den Gegnern überlassen.
„Warm anziehen vor links-alternativem Spektrum“
Der „Öffnung der Ehe“ für homosexuelle Paare erteilte Bosbach eine Absage. Für ihn stehe die Ehe im Grundgesetz unter den besonderen Schutz des Staates, weil „nur aus der Verbindung von Mann und Frau Kinder hervorgehen können und die so gebildete Familie die Keimzelle unserer Gesellschaft ist“. Obwohl das Bundesverfassungsgericht sich hier bereits mehrfach eindeutig geäußert habe, werde in der Öffentlichkeit das Gegenteil vermittelt.
Über die Befürworter der Homo-Ehe und des Rechts auf Abtreibung sagte Bosbach: „Die politische Linke ist in einem hohen Maße tolerant – unter der Voraussetzung, dass man deren Anschauung und Politik vorbehaltlos teilt.“ Teile man die Ansichten, „die dem links-alternativen Spektrum genehm sind, nicht“, so müsse man sich warm anziehen. Er empfehle aber jedem, mit erhobenem Haupt und unerschrocken weiter für seine Überzeugungen einzutreten. (pro)
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