Erstes Ziel der Attacken von Boko Haram waren fünf Kirchen im Kwada nahe der Stadt Chibok, wie die Zeitung Daily Post berichtete. Augenzeugen zufolge kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Die Islamisten töteten vor allem Christen, die auf dem Weg in die Kirchen waren. Danach hätten die Terroristen im Nachbarort Kautikari ebenfalls zahlreiche Zivilisten attackiert und Gebäude in Brand gesetzt.
Auch im Süden Nigerias wächst die Angst vor den Islamisten. Die Diözese der katholischen Kirche im Bundesstaat Enugu verbot laut Daily Post Frauen, mit Handtaschen in den Gottesdienst zu kommen. Die Kirche habe den Beschluss nach jüngsten Terrorangriffen auf christliche Kirchen im Süden gefasst. In den Taschen könnten Sprengsätze versteckt sein.
Dem Terror der Islamisten von Boko Haram fielen seit 2009 insgesamt mehrere tausend Menschen zum Opfer. Boko Haram will im islamischen Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas einen Gottesstaat errichten. In den vergangenen Monaten haben die Terroristen fast täglich Anschläge verübt. Im April entführten die Extremisten mehr als 200 meist christliche Schulmädchen im Bundesstaat Borno. Am 20. Mai wurden in der zentralnigerianischen Stadt Jos mindestens 118 Menschen getötet. (pro)