Die Polizei in Texas hat zwei bewaffnete Männer erschossen, die offenbar einen Anschlag auf eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen verüben wollten. Die Angreifer hatten das Feuer eröffnet und dabei einen Polizisten verletzt.
Die Polizei in Texas hat einen möglichen Anschlag gegen Mohammed-Karikaturisten vereitelt (Symbolfoto)
Die Ausstellung mit den Mohammed-Karikaturen fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Gastgeber war die New Yorker „American Freedom Defense Initiative“. Die Organisation bezeichnet sich selbst als Verteidiger der Meinungsfreiheit, Kritikern gilt sie als „extrem rechts“ und „anti-islamisch“. Vorsitzende des Vereins ist die Islamkritikerin Pamela Geller. Als Redner war der niederländische Islam-Gegner Geert Wilders eingeladen.
10.000 Dollar für beste Mohammed-Karikatur
Die Veranstalter hielten laut Medienberichten am Sonntagabend einen Wettbewerb ab, bei dem aus 350 Zeichnungen die beste Mohammed-Karikatur mit 10.000 Dollar belohnt werden sollte. Satirische Abbildungen des Propheten Mohammed werden von vielen Muslimen als beleidigend empfunden. Die zwei Täter seien mit einem Auto vorgefahren und hätten Schüsse abgegeben. Beim Feuergefecht mit der Polizei wurde ein Polizist verletzt, die beiden Angreifer getötet.
Die „American Freedom Defense Initiative“ ist für ihre islamfeindlichen Aktionen bekannt. Laut dem Nachrichtensender CNN protestierte die Gruppe unter anderem gegen die Errichtung einer Moschee nahe des Ground Zero in New York. Die Ausstellung wurde deswegen von einem Sondereinsatzkommando beschützt. Laut Polizeisprecher Joe Harn sei die Polizei auf „so etwas vorbereitet gewesen“. Die Polizei evakuierte das Gebäude und brachte die Anwesenden in Sicherheit. Beamte durchsuchten das Auto der Täter sowie vor dem Zentrum geparkte Autos nach Sprengstoff.
Steckt der Islamische Staat hinter dem Anschlag?
Über das Internet verkündete ein Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS), der Anschlag sei von zwei IS-Sympathisanten verübt worden. Pamela Geller verurteilte die Schüsse als „Krieg gegen freie Meinungsäußerung“.
Der Anschlag weist Parallelen zu einem Attentat auf eine Veranstaltung mit einem Mohammed-Karikaturisten in Kopenhagen im Februar auf. Dort hatte ein 22-Jähriger Muslim zwei Menschen erschossen. Im Januar waren bei einem Anschlag islamistischer Terroristen auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, das wiederholt Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte, zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Zunächst keine Konsequenzen für Ausstellung in Deutschland
Für die Karikaturen-Schau im hessischen Hanau hat dies keine Konsequenzen. „Wir bewerten die Lage fortlaufend und sehen aktuell keinen Bezug zwischen Texas und Hanau“, begründete ein Sprecher der Polizei am Montag in Offenbach die Entscheidung zunächst nichts zu tun. Auch die Stadt sah nach Angaben einer Sprecherin zunächst keine Notwendigkeit, das bestehende Sicherheitskonzept zu ändern. „Wir haben seit der Eröffnung einen ständigen Sicherheitsdienst vor Ort – wie auch die Polizei“, sagte sie. Dies sei ausreichend.
Unter dem Titel „Das ist ja wohl ein Witz!“ zeigt die Ausstellungrund 220 Werke der Aschaffenburger Künstler Achim Greser und Heribert Lenz. Neben islamkritischen Zeichnungen ist im Schloss Philippsruhe auch eine Mohammed-Karikatur zu sehen. Die erstmals in Hessen gezeigte Schau war am 15. März unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen eröffnet worden und dauert noch bis Ende Mai. (pro)
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