Die CDU habe bei ihrem gerade zu Ende gegangenen Parteitag ein Menschenbild vertreten, das Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit betone. „Das ist mir zu flach“, kritisierte Blüm laut einem Bericht des Internet-Portals "Welt Online". Der CDU-Politiker plädierte stattdessen dafür, Gott ins Spiel zu bringen. Zwar sei die Gesellschaft gottloser geworden. Dennoch erkenne er eine esoterische Sehnsucht nach einem Halt jenseits von Angebot und Nachfrage.
Blüm kritisierte, der Wert von Arbeit habe im Zuge der Globalisierung dramatisch abgenommen. Arbeitnehmer seien geräuschlos zur Ware geworden. Darüber hinaus sah er einen Zusammenhang zwischen der aktuellen Schuldenkrise und der Verwahrlosung des Menschenbildes. Mit Blick auf die katholische Soziallehre, wonach die Erde für alle Menschen da sei, betonte er: "Besitz muss wieder mit Arbeit verbunden sein." So sei der wildgewordene Kapitalismus zu bändigen.
Es sei beunruhigend, dass immer mehr Menschen ihre Entscheidungen nach einer Kosten-Nutzen-Abwägung treffen müssten, sagte der CDU-Politiker. Um Ehe und Familie zu retten, müsse der „Homo oeconomicus“ in die Schranken gewiesen werden. Ähnlich hatte sich Blüm bereits Anfang September in einem Gastbeitrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" geäußert. (pro)