Blick für Rechte afghanischer Christen schärfen

Der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, Wolfgang Baake, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Brief aufgefordert, bei einer Verlängerung des Afghanistan-Mandats vor allem die Rechte der afghanischen Christen ausreichend zu schützen.
Von PRO

Der Brief war neben der Bundeskanzlerin auch an Bundesaußenminister Guido Westerwelle, Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, die Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU), Hans-Peter Friedrich (CSU), Birgit Homburger (FDP), Frank-Walter Steinmeier (SPD) sowie die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag der CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Grüne-Bundestagsfraktionen und deren Stellvertreter gerichtet.
Unter den Christen in Deutschland und den Ländern, die am Afghanistan-Kontingent beteiligt sind, "wächst das Unverständnis, dass die Soldaten in Afghanistan, Regierungsmitglieder, Regierungsstellen und andere offizielle Stellen, darunter auch Gerichte, vor Angriffen durch die Taliban schützen müssen", schreibt Baake. Er verweist darauf, dass sich unter den Soldaten auch viele engagierte Christen befinden. "Paradox ist, dass genau diese Gerichte Urteile fällen, in denen zum Christentum konvertierte Muslime, gestützt auf afghanisches Recht, zum Tode verurteilt werden."

"Als Deutsche Evangelische Allianz fordern wir deshalb, dass dieses und vergleichbare Urteile aufgehoben werden und unverzüglich solche Urteile stützende Gesetzesvorschriften in Afghanistan geändert bzw. gestrichen werden", so Baake. Dies sei auch deswegen zwingend notwendig, weil sie gegen die internationalen Menschenrechte und insbesondere das Recht auf Religionsfreiheit gerichtet seien.

An die Adressaten richtet Baake die Bitte "ihren Einfluss dahingehend geltend zu machen. Und wir bitten Sie auch in der Debatte des Deutschen Bundestages, dieser Forderung öffentlich Nachdruck zu verleihen." Die Menschen in Afghanistan, die sich entschieden haben und künftig entscheiden, sich dem christlichen Glauben zuzuwenden, müssten damit rechnen können, dass sie nicht weiter schutzlos blieben: "Sie brauchen unsere Solidarität und unsere Stimme. Bitte nehmen Sie sie wahr", fordert Baake von der Bundesregierung und den Parlamentariern.

Deutsche Medien hatten am 5. Januar über den Fall des 25-jährigen Shiob Assadullah berichtet, dem wegen seiner Konversion zum Christentum die Todesstrafe droht. Dies sei völlig inakzeptabel. Wenn die Bundesregierung am 12. Januar 2011 und der Deutsche Bundestag Ende des Monats über die Verlängerung des Mandats entscheide, gelte es diese Probleme im Blick zu haben und in Kontakten mit der afghanischen Regierung und in der öffentlichen Debatte zum Ausdruck zu bringen.

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