Blasphemie-Buch nimmt Rücksicht auf Muslime

Der britische Autor John Niven soll aus Angst vor möglichen islamistischen Reaktionen Passagen in seinem neuen Skandalbuch "Gott bewahre" geändert haben. Das Hauptthema des Romans, die Verachtung des Autors für das Christentum, bleibt hingegen bestehen.
Von PRO

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hat Niven in einem Interview mit dem Kulturmagazin "Rolling Stone" erklärt, die entsprechenden Passagen auf Bitten seines Verlages geändert zu haben. "Einer von den Verlagsmenschen hat mich angefleht, fast geweint hat er", so Niven. "Bitte tu uns das nicht an. Die stürzen sich doch hinterher nicht nur auf dich, sondern auch auf uns, auf deine Verleger, deine Lektoren", habe der Mitarbeiter argumentiert. Auf diese eindringliche Bitte hin habe er eine Szene mit dem Propheten Mohammed in seinem neuen Buch "Gott bewahre" gekürzt und umgeschrieben, erklärte Niven. Wie die "tageszeitung" berichtet, trete Mohammed nun nur noch am Autotelefon auf. "Ich konnte das auch nicht ganz weglassen, wenn ich mich damit befasse, welche Ansichten in der Welt falsch sind", so Niven. Mohammed sei ein "guter Typ" gewesen und stehe für die gleichen Dinge wie Jesus. Nur manche, die ihm nachfolgen, machten etwas falsch.

Nivens Buch "Gott bewahre" erscheint in der Verlagsgruppe Random House, in Deutschland ist es seit Montag im Heyne-Verlag erhältlich. Der englische Originaltitel, "The Second Coming", bezieht sich auf die Wiederkunft Jesu Christi, der in dem Buch als kiffender Rockmusiker ins New York der heutigen Zeit zurückkehrt und schließlich an einer Casting-Show teilnimmt. Während der Islam also in dem Werk geschont wird, kann das Christentum auf kein Pardon hoffen. Fäkalsprache und Kraftausdrücke sind keine Seltenheit, und auch die weltanschaulichen Inhalte sollen Christen jeder Couleur herabsetzen. Jesus will den Papst für das, was er predigt, ins Gefängnis stecken. Was die Menschen glauben, ist Gott völlig egal. Wie die "tageszeitung" berichtet, landen prominente Prediger im Buch in der Hölle, wo sie "den ganzen Tag von mächtigen Schwarzen vergewaltigt" werden. Wie der Atheist Niven erklärte, wollte er mit dem Buch gegen die "rechten Hassprediger" in Amerika anschreiben. In den USA fand das Werk zunächst keinen Verleger. (pro/dpa)

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