Um Evangelische Schulen als ein öffentliches Interesse ging es beim 6. Bundeskongress Evangelische Schule in Stuttgart. NRW-Schulministern Sylvia Löhrmann forderte von den Schulen in freier Trägerschaft, sich stärker für Inklusion einzusetzen.
Von PRO
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NRW-Schulministerin Silvia Löhrmann wünscht sich von den Evangelischen Schulen mehr Engagement beim Thema Inklusion
„Bildung ist ein Menschenrecht. Inklusive Bildung ist ein Christenrecht“, sagte Sylvia Löhrman, Ministerin für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen beim 6. Bundeskongress Evangelische Schule. Denn Jesus Christus habe alle Menschen gleichermaßen angenommen. Besonders Schulen in freier Trägerschaft sollten die Inklusion deshalb unterstützen. Es gehe darum, einen „Mehrwert aus Verschiedenheit zu ziehen“. Auf individuelle Förderung müsse dabei aber auch wert gelegt werden, sagte die Ministerin in ihrem Vortrag zum Thema „Evangelische Schulen als Partner öffentlicher Bildungsverantwortung“. Löhrmann kritisierte, dass die Unterteilung in verschiedene Schularten Kinder und Jugendliche „kategorisiere“.
Wenn man das Bildungswesen gemeinsam gestalten wolle, sei es zudem wichtig, alle an Bildung Beteiligten stärker zu vernetzen. Auch Schulen in freier Trägerschaft, wie die Evangelischen Schulen, seien dabei ein wichtiger Partner. Sie bereicherten das Schulwesen und gäben wichtige Impulse für das Bildungswesen. Sie hätten zudem Innovationen wie das Ganztagsschulsystem mit auf den Weg gebracht. „Bildung ist eine zentrale Zukunftsaufgabe“, sagte die Ministerin.
Christlichen Glauben in der Gesellschaft fördern
„Evangelische Schulen tragen dazu bei, jungen Menschen Chancen zu eröffnen“, sagte Marion von Wartenberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Bildung sei die Voraussetzung für die Verwirklichung der eigenen Lebensziele. „Bildung zu erfahren und zu entwickeln, ist ein absolutes Menschenrecht.“ Das zu verwirklichen, sei eine Aufgabe im Gemeinwesen. Die pluralistische Ausrichtung der Gesellschaft bedeute auch, dass es freie Partner wie die Evangelischen Schulen geben müsse. Besonders in Baden-Württemberg seien von diesen Schulen wichtige Innovationen für das Bildungssystem ausgegangen. Die konfessionellen Schulen förderten die Bedeutung des christlichen Glaubens für jeden einzelnen und für die Gesellschaft.
Bildung müsse öffentlich sein, sagte Henning Schluß, Professor am Institut für Bildungsforschung und Bildungstheorie an der Universität Wien. Öffentlich bedeute dabei aber nicht unbedingt staatlich. Es bedeute, ein Bildungssystem zu haben, das jedem zugänglich sei. „Evangelische Schulen müssen deshalb auf ihren Öffentlichkeitsanspruch besonderen Wert legen“, sagte er. Gute institutionelle Bildung sei ein Anspruch, der allen Kindern zugänglich sein müsse. Bildungschancen müssten plural sein. Schluß plädierte für eine Vielfalt der Bildungskonzepte. Dazu gehöre auch die Inklusion, sagte er.
In Deutschland gibt es insgesamt 1.099 Schulen in evangelischer Trägerschaft. Neben Grundschulen, weiterführenden Schulen oder Förderschulen sind fast die Hälfte berufsspezifische Schulen. Noch bis Dienstag diskutieren rund 300 Expertinnen und Experten aus Bildung, Kirche und Politik im Stuttgarter Haus der Wirtschaft über aktuelle Fragen der Schulgestaltung wie Inklusion oder innovative Bildungskonzepte. (pro)
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