„Darf man das?“, fragen die beiden „Bild“-Redakteure Dieter Schlüter und Jan Meyer in ihrem Bericht einige Vertreter aus Kirche und Politik über die Szenen in dem Film, der am vergangenen Mittwoch um 22:45 Uhr im Ersten gezeigt wurde. „Die Heilige Schrift in einem Film über ‚christliche Fundamentalisten‘ mehrfach in Flammen – für viele Gläubige ein Skandal!“, so „Bild“.
Kritik aus Kirche und Politik
Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke etwa kritisierte die Darstellung scharf: „Man soll keine Bücher verbrennen – erst recht nicht die Bibel.“ Und auch Bischof Gebhard Fürst, Vorsitzender der Medienkommission der deutschen Bischofskonferenz, kommentierte laut „Bild“: „Eine Bibel zu verbrennen, bedeutet, die Heilige Schrift der Christen und Juden zu verhöhnen.“
Antje Blumenthal (CDU), Mitglied im Landesrundfunkrat Hamburg, schloss sich der Kritik an: „So etwas dürfen wir auf keinen Fall dulden!“ Und Wolfgang Bosbach, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, sagte der „Bild“: „Was wäre wohl in Deutschland los, wenn die ARD einen brennenden Koran gezeigt hätte?“
Filmautor und HR-Chefredakteur weisen Kritik zurück
Sowohl Filmautor Tilman Jens als auch der Chefredakteur von HR-Fernsehen, Alois Theisen, wiesen gegenüber „Bild“ die Kritik zurück. „Es geht darum, die Bibel als drohendes, als Angst machendes Instrument und gleichzeitig als Feuerschwert Gottes darzustellen“, sagte Tilman Jens über die Szenen. Und HR-Chefredakteur Alois Theisen sagte: „Ich bin verantwortlich. Die brennende Bibel war ein ganz zugespitztes stilistisches Mittel, um im Film die einzelnen Teile zu trennen. Dazu stehe ich.“