Die „Bild“-Zeitung gab bereits die „Volksbibel“ heraus, die „Gold-Bibel“, die „Immendorff-Bibel“ und die „Dürer-Bibel“. Neuestes Bibel-Projekt aus dem Hause Springer: Die „Benedikt-Bibel“. Sie ist in weißem Rindsleder eingebunden, und auf der Vorderseite prangt das goldgeprägte Papstwappen. Laut „Bild“ „die bislang edelste Bild-Bibel!“.
Das Buch enthält viele Fotos von Benedikt XVI., zudem gibt es in der 16-seitigen Einleitung kurze Texte vom Papst. Darin schreibt er über seine Wahl zum Papst, über das Lesen der Bibel und über seinen Papstnamen. Ein Anhang hilft dem Leser durch Anmerkungen zu den biblischen Büchern, eine Zeittafel, zwei Karten und eine Erklärung der biblischen Zeitrechnung.
Verleger Manuel Herder sagte gegenüber „Bild“: „Der Namenstag von Benedikt XVI. am 11. Juli ist für uns ein schöner Anlass, eine derart bibliophile Sonderedition der Bibel in dieser kostbaren Ausstattung zu verlegen.“ „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann: „Es macht uns stolz, an diesem – gerade aus deutscher Sicht so besonderen – Bibelprojekt Anteil zu haben.“ Die „Benedikt-Bibel“ mit 1.388 Seiten ist ab dem 29. Juni für 39,90 Euro erhältlich.
„Deutschland ist eben christlich geprägt“
In einem Interview fragte der Evangelische Pressedienst (epd) Diekmann am Dienstag, wann „Bild“ eine Luther-Bibel herausbringe. Schließlich werde im Jahr 2017 der Beginn der Reformation vor 500 Jahren gefeiert. Diekmann antwortete: „Das notiere ich sofort.“ Dass seine Boulevardzeitung irgendwann auch einen Koran in Sonderauflage herausbringen könnte, kann sich der Chefredakteur im Hinblick auf eine geringe Abnahme indes nicht vorstellen: „Wir machen kein Minderheitenprogramm. Wir zielen auf ein breites Publikum, und das ist in Deutschland eben christlich geprägt.“
In dem epd-Interview hatte Diekmann zudem gesagt: „Religion und Boulevard passen sehr gut zusammen“. Die „Bild“ sei „selbstverständlich eine Zeitung, die sich christlichen Werten verpflichtet fühlt.“ „Fast 80 Prozent“ der Leser seien „christlich geprägt“.