„Bild“ bringt Jerusalem-Bibel heraus

Die "Bild"-Zeitung hat am Montag in Wittenberg eine Jerusalem-Ausgabe der Luther-Bibel vorgestellt. Die Heilige Schrift erscheint in einer Reihe von Bibelausgaben, die die Boulevard-Zeitung seit 2004 herausbringt. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), warb anlässlich der Veröffentlichung für die Luther-Bibel: "Sie gehört in jeden Schrank."

Von PRO

Ausgerechnet in der Schlosskirche zu Wittenberg, dort, wo Martin Luther und Philipp Melanchthon ruhen, stellten die "Bild" und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine neue Bibel-Ausgabe in der Übersetzung Luthers vor. Die Ausgabe ist mit einem sogenannten Jerusalem-Kreuz aus Olivenbaumholz geschmückt, das in der Nähe Bethlehems hergestellt wird. Lithografien des englischen Zeichners David Roberts, die das Heilige Land zeigen, sind im Innenteil der Bibel enthalten. Der stellvertretende "Bild"-Chefredakteur Alfred Draxler nannte die Bibel-Ausgabe den "Höhepunkt" der "Bild"-Reihe, die 2004 mit der "Volksbibel" begann. Mit dem Werk wolle die "Bild" zur Verbreitung christlicher Werte beitragen.

Ministerpräsident Haseloff verwies im Rahmen der Buchvorstellung auf die kulturelle Prägekraft Luthers und dessen Bibelübersetzung. Auch künftige Generationen müssten an den Wertekodex des Alten und Neuen Testaments und deren christlich-jüdisches Erbe erinnert werden. Der Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, Thies Gundlach, erklärte: "Die Vergesslichkeit nimmt zu!" Dass die Lutherbibel die deutsche Sprache entscheidend geprägt habe, sei vielen jungen Menschen nicht präsent. Dabei sei die Sprache Luthers in Kraft und Bildreichtum "kaum zu überbieten". Selbst zahlreiche Hollywoodfilme kämen ohne die "Erlösererzählung" der Bibel nicht aus, sagte er mit Verweis auf die Science-Fiction-Reihe "Terminator". Die Luther-Bibel vermöge es zudem, Christen auch jenseits konfessioneller Grenzen zu verbinden. Der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib A. Younan aus Jerusalem, rief anlässlich der Buchveröffentlichung zum Gebet für sein Heimatland auf. "Wir brauchen Frieden, der auf Gerechtigkeit fußt", sagte er.

Der emeritierte Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Jobst Schöne, erinnerte an das christliche Engagement des Verlegers Axel Springer. Im Laufe seines Lebens habe er sich zu einem überzeugten Christen und Bewunderer des Heiligen Landes entwickelt. Das größte Übel der Menschheit sei seine Entfremdung von Gott, habe er 1979 gesagt. Schönes Traum sei es, dass die Luther-Bibel einmal die Übersetzung für alle Christen werde, unabhängig davon, welcher Konfession sie angehörten. Der Bischof blickte auf die Entstehungszeit der Luther-Bibel zurück. Schon bald nach ihrem Erscheinen sei sie ein "Gemeingut" geworden, an dem sich die Sprache ausgerichtet habe. Im Vergleich zu damals sei die Jerusalem-Bibel der "Bild" zum Preis von 49, 90 Euro "ein Schnäppchen" – damals habe sie den Gegenwert eines zentnerschweren Schweins gekostet. (pro)

"Jerusalem. Die Heilige Schrift nach der Übersetzung Martin Luthers", Quadriga, 1232 Seiten, 49,90 Euro, ISBN: 978-3-86995-049-5

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