Bibeln nach sechs Jahren weitergeleitet

Sechs Jahre lang saß eine Lieferung von tausenden Bibeln in einem Hafen im Sudan fest. Nun wurden die Bücher weitergeleitet und sollen in die Hauptstadt Khartum transportiert werden.
Von Jörn Schumacher
Im Sudan warteten tausende Bibel in einem Container in einem Hafen sechs Jahre auf ihre Weiterleitung

Wie die amerikanische christliche Hilfsorganisation World Watch Monitor (WWM) berichtet, lagen tausende Bibeln in arabischer Sprache in Containern sechs Jahre in einem sudanesischen Hafen fest. Erst vor zwei Wochen habe es eine Freigabe zur Weiterreise gegeben. Die Bücher wurden in die sudanesische Hauptstadt Khartum transportiert.

Der Sudan ist eines der Länder mit der schlimmsten Christenverfolgung weltweit. Die Hilfsorganisation Open Doors listet das Land auf ihrem Weltverfolgungsindex auf Platz 4. Unter der autoritären Herrschaft von Präsiden Umar al-Bashir und seiner Partei gebe es im Sudan keine Rechtsstaatlichkeit, zudem seien die Presse- und Mediengesetze restriktiv, die Meinungsfreiheit sei stark eingeschränkt. Seit der Südsudan 2011 seine Unabhängigkeit erklärte, seien tausende Christen in den Südsudan gezogen.

Im Jahr 2011 hatte Präsident Al-Bashir in einer Rede gesagt, er wolle im Land „100 Prozent Islam“ erreichen. Seit dem wurden immer mehr christliche Missionare des Landes verwiesen und Kirchen abgerissen. Die sudanesische Bibelgesellschaft habe seit fünf Jahren keine neuen Bibeln mehr erhalten, um sie im Land zu verteilen, hieß es.

Die sudanesische Regierung hatte erst vor Kurzem nach zwei Jahren 19 konfiszierte Gebäude an die Sudanesische Kirche Christi (SCOC) zurückgegeben. In der Angelegenheit hatte das Ministerium für religiöse Angelegenheiten einen eigenen Land- und Gebäudeausschuss eingerichtet und mit der Verwaltung von SCOC-Eigentum beauftragt. Das Urteil fiel laut Open Doors mit der Forderung des Sudan nach einer Normalisierung der bilateralen Beziehungen mit den USA und der Streichung von der US-amerikanischen Liste der „Staatlichen Sponsoren des Terrorismus“ zusammen.

Von: Jörn Schumacher

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