Joyce Meyer wurde am 4. Juni 1943 südlich der Großstadt St. Louis geboren. Ihre Biografie ist von sexueller Gewalt in ihrer Kindheit geprägt. Im Alter von neun Jahren sprach sie ein Übergabegebet und wurde nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt Christ.
Nach der Highschool heiratete Meyer einen Autoverkäufer, der sie mehrfach mit anderen Frauen betrog und zu Diebstählen bei ihrem Arbeitgeber aufforderte. Nach fünf Jahren ließ sich das Paar scheiden. 1967 heiratete Meyer ihren heutigen Mann Dave, mit dem sie vier erwachsene Kinder hat.
1985 trat Joyce Meyer von einer Pastorenstelle in ihrer Ortsgemeinde zurück, um ihr eigenes Missionswerk zu gründen. Der Dienst „Life in the Word“ (Leben im Wort) ist heute als „Enjoying Everyday Life“ (Das Leben genießen) bekannt. Meyer hält jährlich dutzende Konferenzen hauptsächlich in den USA ab, ihre Predigten werden mitgeschnitten und weltweit über tausende Radio- und Fernsehstationen sowie als Podcast und Online-Stream verbreitet. In der Zentrale ihres Missionswerks unweit von St. Louis hat Meyer ein TV-Studio eingerichtet, um Talk-Sendungen mit bekannten Persönlichkeiten aus dem christlichen Spektrum aufzuzeichnen. Laut einer Statistik der Analyseplattform „Social Track“ von 2012 ist Meyers Missionswerk die am häufigsten zitierte Firma beim Kurznachrichtendienst Twitter (pro berichtete).
Viele Besucher bei Konferenzen in Deutschland
In Deutschland sind die Predigten von Joyce Meyer mit deutscher Synchronisation täglich auf Bibel TV zu sehen. Nach Angaben des Senders ruft „Das Leben genießen“ die meisten Zuschauerreaktionen hervor. Meyer unterhält ein Büro in Hamburg, von wo ihre Deutschland-Arbeit koordiniert wird.
Meyer veranstaltete bisher drei Konferenzen in Deutschland, 2006 in Karlsruhe, 2008 in Essen und 2010 in Hamburg. Zu den Großveranstaltungen kamen bis zu 10.000 Besucher.
Kritiker werfen Joyce Meyer ihren persönlichen Reichtum und das Vertreten eines „Wohlstandsevangeliums“ vor. Meyer beruft sich unter anderem darauf, dass sich ihre über 90 Bücher international sehr gut verkaufen. 2011 bescheinigte eine Untersuchung des US-Kongresses Meyers Missionswerk eine hohe Transparenz bei der Verwendung von Spendengeldern (pro berichtete). (pro)