Bibelgesellschaft berät über Einführung der BasisBibel

Computer und Internet verändern das Medienverhalten der Menschen. Dem will die Deutsche Bibelgesellschaft mit der Einführung der BasisBibel Rechnung tragen und so der Bibelvergessenheit entgegenwirken.
Von Norbert Schäfer
Die Bibel in moderner Sprache kommt 2021 als BasisBibel in den Buchhandel

Anfang 2021 wird die BasisBibel als „Vollbibel“ mit Altem und Neuem Testament in Buchform erscheinen. Bislang liegen das Neue Testament mit Psalmen und eine Auswahl von 20 Texten jeweils des Alten und des Neuen Testamentes in Buchform vor. Der bislang übersetzte Bibeltext ist derzeit auf der Internetseite der Deutschen Bibelgesellschaft abrufbar. Auf ihrer 39. Vollversammlung berät die Deutsche Bibelgesellschaft vom 13. bis 14. Mai in Hofgeismar darüber, wie die BasisBibel in verschiedenen Bereichen in den Gebrauch eingeführt werden kann.

„Gemeinsam mit den Kirchen wollen wir einer gewissen Bibelvergessenheit entgegenwirken“, sagt der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Christoph Rösel. Dazu gehöre es, das regelmäßige Lesen in der Bibel durch Medien und Aktionen zu fördern. „Wer bisher noch keinen Zugang zur Bibel gefunden hat, muss auf verschiedenen Ebenen Angebote finden, die ganz persönlich zum Lesen motivieren“, sagte Rösel in einer Pressemitteilung.

Trotz kurzer Sätze Nähe zum Urspungstext

Geplant sind demnach eine Standardausgabe der BasisBibel im Layout der bisherigen Ausgaben und eine Kompaktausgabe. Die BasisBibel ist nach Einschätzung der Bibelgesellschaft die erste Bibelübersetzung, die das geänderte Medienverhalten der Leser durch Computer und Internet berücksichtigt. Nach eigenen Angaben richtet sich die BasisBibel an solche Leser, „denen die klassische Kirchen- und Bibelsprache nicht mehr vertraut ist“. Charakteristisch für die Übersetzung sind kurze Sätze, eine eigene Rhythmik und die Nähe zu den ursprünglichen Texten des Alten und Neuen Testaments.

Franziska Stocker-Schwarz, Leiterin der Württembergischen Bibelgesellschaft, begrüßt es, dass die BasisBibel eingeführt wird – mehr als 50 Jahre nach der „letzten kommunikativen Übersetzung“, der Guten Nachricht. „Es hat sich gezeigt, dass inzwischen immer mehr Menschen eher kürzere Sätze und Texte leichter lesen. Das Smartphone ist alltäglicher Begleiter. Daher leistet eine Übersetzung, die einerseits von den Urtexten ausgeht, aber andererseits die aktuellen Sprach- und Mediengewohnheiten einbezieht, einen großen Bildungsschub“, erklärt Stocker-Schwarz auf Anfrage von pro.

Die Texte der BasisBibel werden nach Angaben der Bibelgesellschaft aus den hebräischen, aramäischen und griechischen Urtexten übersetzt. Dabei werde darauf geachtet, dass der deutsche Text möglichst nah am Urtext sei. Zentrale hebräische und griechische Begriffe werden auch im Deutschen mit demselben Wort wiedergegeben. Erklärungen und zusätzliche Informationen gelangen so nicht in den Text, sondern sind mit einer farblichen Hervorhebung am Rand notiert. Unbekanntes könne sofort nachgeschaut werden, zudem gebe es Bildmaterial, sagt Stocker-Schwarz. „Trotzdem bleibt die Nähe zum ursprünglichen Text durch die sorgfältige Textarbeit bestehen. Ich bin von dieser Übersetzung und der crossmedialen Bibelausgabe begeistert“, erklärt die Leiterin des „bibliorama“ in Stuttgart, eines interaktiven Bibelmuseums.

Stocker-Schwarz hofft, dass die Nutzung moderner Medien das Lesen der Bibel insgesamt fördert. „Was ich täglich in die Hand nehme, ist dem Menschen vertraut und lieb. Das ist heutzutage das Smartphone.“ Die Apps der Deutschen Bibelgesellschaft der Basisbibel sind ihrer Ansicht nach „ein ideales Instrument, das Bibellesen leicht zu machen“.

Die Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft tagt in diesem Jahr in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar in Nordhessen. Rund 60 Vertreter regionaler Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken beraten unter der Vorsitzenden der Vollversammlung und des Aufsichtsrates der Deutschen Bibelgesellschaft, der Präses de​r Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus.

Von: Norbert Schäfer

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