Unter dem Banner „Ehe bleibt Ehe“ zogen am Sonntag laut Polizeiangaben 4.000 Bürger durch die Stuttgarter Innenstadt, die Veranstalter sprechen von 4.600 Teilnehmern. Die Bewegung demonstriert in unregelmäßigen Abständen gegen den grün-roten Bildungsplan in Baden-Württemberg, der im Schuluntericht die fächerübergreifende Sensibilisierung für „sexuelle Vielfalt“ vorsieht. Auch die sogenannte „Gender-Ideologie“ und nun die „Ehe für alle“ gehören zu Entwicklungen, die von den Teilnehmern kritisiert werden. Die Organisatorin der Kundgebung, Hedwig von Beverfoerde, teilte mit, die „Demo für alle“ wachse weiter. Am Sonntag habe es einen Teilnehmerrekord gegeben.
Laut den Stuttgarter Nachrichten kamen Grußworte zur Demonstration von den Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß und Thomas Dörflinger (beide CDU), ebenso vom katholischen Weihbischof Thomas Maria Renz. Die Abgeordneten brachten die Sorge zum Ausdruck, die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare beinhalte letzten Endes die Abschaffung der Ehe. Zu den Sprechern der Kundgebung gehörten Lokalpolitiker der CDU sowie der Alternative für Deutschland (AfD).
Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur war es am Rande zu Rangeleien zwischen Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Gut 250 Befürworter der Homo-Ehe hätten sich mit Regenbogenfahnen am Stuttgarter Schlossplatz versammelt; es habe einige Festnahmen wegen Beleidigung gegeben. Auf Twitter tauchten Fotos vermeintlicher Gegendemonstranten auf, die teils vermummt waren und das Bild eines umgekehrten Kreuzes vor sich hertrugen.