Ihr Glaube „ist einer meiner Kraftquellen, die mich durchs Leben tragen“, erklärte sie. Außerdem brauche sie im Leben „einen Platz oder Menschen, die für mich Heimat bedeuten und wo ich mich zu Hause fühlen und so sein kann, wie ich bin“, heißt es in einem Beitrag des NDR über Wulffs Auftritt im Expo-Wal. Der Glaube an Gott gebe ihr zudem Ruhe, Verlässlichkeit und ein gutes Gefühl, dass die Dinge weitergingen. Er begleite sie von Kindheit an und wachse und werde immer weiter und tiefer.
Die ehemalige First Lady moderierte den „Wal-Sonntag“, einen Event-Gottesdienst in der Veranstaltungshalle „Expo Wal“ auf dem ehemaligen Expo-Gelände in Hannover. Dort gestalten Pastor Heino Masemann und seine Mitarbeiter vom Landesverein für Innere Mission alle zwei Wochen einen besonderen Gottesdienst. Etwa 500 Besucher waren zu dem Event mit dem Thema „Leidenschaftlich leben“ gekommen.
„Ich fühle mich ruhig und ausgeglichen.“
Auf die Frage, was für sie Glück bedeute, erklärte sie: „Das innere Glück sind Momente wie heute morgen mit meinem kleinen Sohn Linus, der bei mir ins Bett kommt und sich ankuschelt.“ Auch zum Thema Sehnsucht äußerte sich Wulff. In ihrer Jugend und im Studium habe sie immer das Gefühl gehabt, etwas zu verpassen oder noch nicht erlebt zu haben. Mittlerweile sei das anders und sie fühle sich ruhig und ausgeglichen: „Jetzt, nach dem Erlebten, hat sich das etwas abgeschliffen. Es zieht mich nirgendwo mehr speziell hin.“
Dass sie auch im Rahmen eines Gottesdienstes Prominentenstatus hat, stört Wulff nicht. „Wenn ich für diese Art von Kirche oder diese Einladung an Menschen, wieder mehr zu Gott zu finden, auch etwas in der Öffentlichkeit stehe, kann ich sehr gut damit leben.“
Über den anstehenden Prozess gegen ihren Noch-Ehemann, der am 14. November am Landgericht Hannover beginnt, äußerte sie sich nicht. „Das habe ich nicht getan und werde es auch nicht tun“, erklärte sie. Anfang dieses Jahres hatte sich das Paar getrennt. Im Februar 2012 war Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover wegen eines 500.000-Euro-Kredits und Urlaub auf Kosten des Filmproduzenten David Groenewold Ermittlungen gegen Wulff eingeleitet hatte. Im November steht er nun wegen Vorteilsnahme vor Gericht. (pro)