Die ägyptische Regierung wirft dem christlichen Fernsehsender SAT-7 vor, dass er ohne die erforderlichen Lizenzen Satellitenfernsehen ausgestrahlt hätte. Deshalb durchsuchten Beamte am Wochenende die Räumlichkeiten des Senders und beschlagnahmten einen Teil der Technik. Der Leiter des Kairoer SAT-7-Büros, Farid Samir, wurde sechs Stunden lang festgehalten und verhört. „Wir waren sehr überrascht von der Aktion. Wir haben alle Genehmigungen und Erlaubnisse, die wir brauchen“, betont Kurt Johansen, Europadirektor des Senders, im Gespräch mit pro.
Das Studio von SAT-7 in Kairo diene nur als Produktionsstätte und sei „ordentlich lizensiert“. Die in Kairo aufgenommenen Programme werden von Zypern aus auf sieben Kanälen in drei Sprachen über Satellit ausgestrahlt. Bei einer ersten Anhörung seien auf Fehlinformationen beruhende Vorwürfe erhoben worden. „Die Anklagen sind merkwürdig“, sagte Johansen.
In den nächsten Tagen wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sich ein Gericht damit beschäftigen wird. Bis dahin bleiben die beschlagnahmten Geräte in Polizeigewahrsam. Dies sei ein harter Schlag für die Mitarbeiter in Ägypten, teilte der Sender mit. Die Arbeit werde dadurch sehr beeinträchtigt: „Unter diesen Umständen ist es schwierig weiterzuarbeiten“, sagt Johansen. In einer nächsten Anhörung sollen mögliche weitere Missverständnisse beseitigt werden. Der Sender erhält juristische Unterstützung von Anwälten der koptischen Kirche in Ägypten.