Beckstein für politische Farbenfreude unter Christen

"Die Bewahrung der Schöpfung ist nicht das Monopol irgendeiner Partei." Das hat CSU-Politiker Günther Beckstein am Donnerstag auf dem "Roten Sofa" des Presseverbandes der EKD beim Evangelischen Kirchentag erklärt. Auf den Erfolg der Grünen angesprochen sagte er, Umweltschutz sei die Aufgabe aller Christen, betonte aber auch, dass er die politische Farbenfreude des Kirchentages schätze.

Von PRO

Die Stärke des Kirchentages sei es, dass er auch Menschen außerhalb der Kirche die politische Spannbreite des Christentums zeige, sagte Beckstein mit Blick auf die Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne). "Die Kirche muss Freiheit bieten", sagte er. Da müsse es egal sein, zu welcher Partei man gehöre. Der Vizepräses der EKD-Synode stellte fest, dass die Kirche in Deutschland immer stärker in Konkurrenz zu anderen Religionen trete, etwa dem Islam. Dennoch sei die Rolle der Kirche immer eine besondere: Sie vermittle das Wissen um die Menschenwürde. Deshalb brauche ein starker Staat auch eine starke Kirche, so Beckstein.

"Eine Botschaft, die wir weitersagen sollen!"

Daran, dass "der Bettler vor dem Herrgott diegleiche Würde hat, wie der Ministerpräsident oder die Kanzlerin", erinnere den Protestanten Beckstein ausgerechnet das Bild eines katholischen Heiligen. So habe der Heilige Antonius der Bettler in seinem Büro die Büste des ehemaligen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß ersetzt. "Zu wissen, dass man selbst nicht der Höchste ist, sondern einen Herrgott über sich zu haben, hat eine sehr befreiende Wirkung", sagte Beckstein. Dies sei "eine Botschaft, die wir weitersagen sollen".

Auch von einem seiner größten Wünsche sprach der Politiker: einem gemeinsamen protestantisch-katholischen Abendmahl. Die wichtigste und alle Unterschiede übertreffende Botschaft sei, "dass der Herr für uns gestorben ist". Deshalb habe er sein Anliegen auch bei einem Papstbesuch vorgebracht. Dennoch hat Beckstein wenig Hoffnung auf eine päpstliche Einladung zum gemeinsamen Abendmahl beim Deutschlandbesuch des Pontifex. So bleibt ihm wohl nur noch eins: "Ich bete dafür, dass die kleinen Unterschiede einer größeren ökumenischen Gastfreundschaft weichen", sagte er. (pro)

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