BBC: Bischof fordert mehr christliche Themen

Der britische TV-Sender BBC vernachlässigt seine christlichen Zuschauer. Das zumindest findet der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams. Eine Untersuchung zeigt: Der christliche Programmanteil des Senders ist in den vergangenen Jahren tatsächlich stark zurück gegangen.
Von PRO

In einem Gespräch mit dem Generaldirektor von BBC, Mark Thompson, äußerte der Bischof laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ seine Bedenken, die wohl nicht gänzlich unbegründet sind. Eine interne Untersuchung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt hatte ergeben, dass der Anteil christlicher Sendungen auf BBC in den vergangenen Jahren gesunken ist. Außerdem strahlt BBC weniger christliche Beiträge zur Hauptsendezeit aus.

Nur noch 30 Minuten christliches Programm wöchentlich

Während BBC dem Thema „Glaube und Religion“ 2001 noch eineinhalb Stunden in der Woche widmete, sind es heute nur noch 30 Minuten. Der Redaktionsleiter Michael Wakelin, ein methodistischer Laienprediger, hatte 2006 seinen Schreibtisch räumen müssen. Es folgte eine Umstrukturierung der Abteilung „Ethik und Religion“, die daraufhin von sieben auf drei Mitarbeiter schrumpfte. Nun soll die Position des Redaktionsleiters laut der Tageszeitung „Times“ wohl mit dem Muslim Aaqil Ahmed neu besetzt werden. Dieser produzierte bereits Sendungen wie „Gott ist schwarz“ oder „Putting Fun in Fundamental“ (Spaß über Fundamentalismus machen). Derzeit ist er bei „Channel 4“ für den religiösen und multikulturellen Inhalt verantwortlich.

„Wir müssen beunruhigt sein“, sagte Christina Rees, ein Mitglied der Generalsynode der Kirche von England. „Wir hatten eine produktive und positive Beziehung zur BBC und es gab keinen Grund für eine feindliche Gesinnung. Aber wir würden unserer Verantwortung als etablierte Kirche nicht nachkommen, wenn wir ignorieren würden, was mit BBC in Sachen Ethik und Religion geschieht.“ Auch Graham James, der Bischof von Norwich, will sich im kommenden Monat mit Verantwortlichen der BBC und der Kirche treffen, um über die öffentliche Darstellung von Glaubensinhalten zu diskutieren.

„Christen haben eine Menge Interessantes zu sagen“

Tudor Griffiths, Pfarrer der walisischen Stadt Hawarden, sagte laut dem Nachrichtenportal „Wales Online“, Christen sollte eine stärkere Stimme im BBC-Programm gegeben werden: „Es geht hier nicht nur um religiöse Sendungen, sondern auch darum, eine christliche Stimme in Dokumentationen und Sachverhalte einzubeziehen. „Ich glaube, Christen haben auch neben dem rein Religiösen eine ganze Menge Interessantes zu sagen“, erklärte der Pfarrer.

Als öffentlich-rechtliche Anstalt ist BBC dazu verpflichtet, religiöse Programminhalte zu senden. Von Seiten der Rundfunkanstalt hieß es laut „Wales Online“: „Die religiöse und ethische Verpflichtung von BBC ist unzweifelhaft und völlig sicher. Veränderungen in der religiösen und ethischen Abteilung in Manchester werden durchgeführt, um das Angebot von BBC zu stärken, nicht um es zu schwächen.“ (PRO)

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