„Gott, Gott, der Herr, begann zu reden und rief den Erdkreis vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. Vom Berg Zion in seiner vollkommenen Schönheit, von dort erschien Gott in strahlendem Glanz. Unser Gott kommt und schweigt nicht“, so klingen die ersten Verse von Psalm 50 in der „BasisB“-Übersetzung der „Deutschen Bibelgesellschaft“. Erste Teile des Alten Testaments sind derzeit auf der Internetseite „basisbibel.de“ zu lesen.
Bibelgesellschaft arbeitet parallel am NT und AT
„Mit der Übersetzung der Psalmen wagen wir einen ersten Schritt in das Alte Testament und nehmen Kurs auf dem Weg zur Vollbibel“, erklären die Macher auf ihrer Internetseite. Die vier Evangelien hatten sie bis 2008 in vierjähriger Arbeit aus dem Urtext ins moderne Deutsch übertragen. Bis 2011 soll das gesamte Neue Testament fertig gestellt sein. Parallel dazu arbeiten Übersetzer nun am Alten Testament.
Die Veröffentlichung erster Teile des Alten Testaments im Internet soll den Lesern auch die Möglichkeit geben, Rückmeldung über die Qualität der Übersetzung zu geben. Bis zum 5. April stellen die Übersetzer jede Woche einen neuen Psalm auf die Internetseite. Registrierte Mitglieder können ihre Meinung zu den Texten per E-Mail bekannt geben und eigene Übersetzungsvorschläge machen. Die Ideen der Leser finden in der Bibelübersetzung Berücksichtigung.
Gerade die Übersetzung des Alten Testaments birgt Tücken, wie Alexander Fischer von der Deutschen Bibelgesellschaft verrät auf der Internetseite: Zum einen seien die Psalmen in Hebräisch geschrieben, also nicht in einer europäischen, sondern in einer orientalischen Sprache. Zum anderen handele es sich dabei nicht um Erzähltexte wie bei den Evangelien, sondern um poetische Gebete. Bei der Übersetzung müsse unter anderem auf Versmaß oder Bildsprache geachtet werden.
Die BasisBibel erscheint als Software, Taschenbuch, Hörbibel und Online-Version. Die Übersetzung wird von Lesern begleitet und kritisch kommentiert. (PRO)