Baby-Profile im Netz

Sie können kaum laufen, hinterlassen aber im Internet bereits digitale Fußabdrücke. Knapp drei Viertel der deutschen Eltern präsentieren Fotos oder gar Ultraschallbilder ihrer Babys im Netz. Dies hat eine internationale Studie herausgefunden.
Von PRO

Für einen Großteil der Babys folgt etwa sechs Monate nach der Geburt die digitale Geburt. Die "digital Natives" (digitale Eingeborene) haben eine eigenen Homepage bevor sie sprechen können, eine Email-Adresse und ein Fotoalbum im Web begleiten die Kindheit von Anfang an.

In einer Studie des Softwareherstellers AVG gaben 71 Prozent der befragten Mütter an, sie hätten Fotos von ihren Kindern ins Netz gestellt, bevor diese ihren zweiten Geburtstag gefeiert haben. Damit liegen deutsche Eltern hinter den US-amerikanischen Eltern, von denen nur 8 Prozent darauf verzichten,  Babyfotos im Netz zu veröffentlichen.

Laut der Studie wollen die meisten Eltern einfach ihre Bilder mit Freunden und Bekannten teilen. Dabei scheinen sie sich wenig um die Informationen, die sie damit der Internetgemeinschaft über ihren Nachwuchs preisgeben, zu sorgen. "Es ist vollkommen verständlich, warum stolze Eltern Aufnahmen ihrer sehr kleinen Kinder hochladen und bei Freunden und in der Familie herumzeigen wollen", sagte der Leiter des Unternehmens, J.R.Smith. Er findet es allerdings eine "schockierende" Tatsache, dass das Web-Profil eines derzeit 30-Jährigen vielleicht zehn oder 15 Jahre zurückreiche, während die meisten Zwiejährigen schon jetzt eine Onlinepräsenz hätten, die im Laufe ihres Lebens immer weiter ausbgebaut werde, so Smith gegenüber "Welt online".

Fraglich ist auch, was die Kinder später zu ihrer Internetpräsenz sagen werden. Viele Eltern scheinen sich jedenfalls keine Gedanken darüber zu machen, welchen ‚digitalen Fußabdruck‘ sie für ihre Kinder erstellen. Die Firma AVG, die sich auf Sicherheitssoftware spezialisiert hat, will laut Angaben von "Welt online" durch die Umfrage deutlich machen, wie wichtig es ist, auf die privaten Einstellungen bei Sozialen Netzwerken zu achten.

Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Research Now 2.200 Mütter in den USA, Kanada, Großbrittannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Australien, Neuseeland und Japan. In diesen Ländern sind im Durchschnitt 81 Prozent der Zweijährigen im Internet zu sehen. (pro)

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