Baake: Entwicklung in Nordafrika „besorgniserregend“

Mit "großer Sorge" beobachtet der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake (Wetzlar), die "sogenannten Revolutionen" in Nordafrika. Nach seinen Worten könnte aus dem "so sehr ersehnten arabischen Frühling sehr schnell ein arabischer Winter" werden. Dies betonte Baake bei einer öffentlichen Veranstaltung in der St. Matthäus-Gemeinde in Bremen.

Von PRO

"Gerade die Entwicklungen der letzten Wochen", so Baake, "lassen nichts Gutes ahnen." "Die Situation der Christen" in diesen Ländern, wie auch die "sicherheitspolitische Lage Israels" nähmen "bedrohliche Entwicklungen" an. So habe sich die Sicherheitslage der Christen, von denen es in Ägypten noch etwa 11 Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von 82 Millionen Menschen gibt, in der Zeit nach Mubarak "gravierend verschlechtert".

Die verschiedenen Übergriffe auf koptische Christen, die ja in der Anfangszeit der "Revolution" noch gemeinsam mit den Muslimen für einen friedlichen Wechsel eintraten, gäben darüber Zeugnis. Folge dieser Auseinandersetzungen seien viele Tote und Verletzte. Auch die Sicherheitslage für Israel sei durch die Entwicklungen in den verschiedenen arabischen Ländern nicht einfacher geworden.

Die Schwierigkeit, bei der Einschätzung der Situation in diesen Ländern liege darin, dass es in keinem dieser Staaten eine Demokratie gebe und kein arabisches Land mit einem anderen vergleichbar sei. Das einzige demokratische Land in der Region sei Israel, und dieses Land müsse sich "angesichts der neuen Entwicklungen auf das Schlimmste vorbereiten", sagte Baake, der auch Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung ist.



Eine Neubewertung ist notwendig



Da keines dieser Länder auf die politischen Veränderungen vorbereitet gewesen sei, gebe es dort kaum Persönlichkeiten, die bei einer demokratischen Wahl Verantwortung übernehmen könnten. Deshalb sei zu befürchten, dass die Muslim-Brüder, die sich bisher noch im Hintergrund halten, die Verantwortung übernähmen und dann "ihr wahres Gesicht" zeigten. Baake befürchtet, dass die bisherigen Beziehungen Israels zu Ägypten und auch zu Jordanien aufgrund der politischen Veränderungen neu bewertet werden müssten. Gerade angesichts dieser Veränderungen müssten die Christen in allen Ländern, intensiver als bisher, Sorge tragen um die Situation der Christen in den arabischen Ländern und um das Existenzrecht Israels. (pro)

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