Die „Rastplätze für die Seele“, die Autobahnkirchen in Deutschland, nimmt die Süddeutsche Zeitung am heutigen Sonntag unter die Lupe. Die Kirchen seien beliebter als man denkt, findet der Reporter heraus, der sich einige Kirchen selbst angesehen hat.
Von PRO
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Über die „Rastplätze für die Seele“ berichtet die Süddeutsche Zeitung
„Rastplätze für die Seele“ lautet der offizielle Slogan der Autobahnkirchen, die quer über die Republik verteilt sind. Die „Süddeutsche“ schreibt: „Jeden Sommer machen sie am ‚Tag der Autobahnkirchen‘ durch besondere Aktionen auf sich aufmerksam, inklusive Reisesegnung mit Live-Übertragung im ZDF.“ Im hohen Norden seien die Kirchen allerdings etwas weniger verbreitet. „Wer zwischen Hamburg und Berlin unterwegs ist, muss vorher zu Hause beten.“ Ansonsten gebe es im ganzen Land 18 evangelische, acht katholische und 14 ökumenische Autobahnkirchen. Manche davon finanzieren sich nur durch Spenden, andere würden von Diözesen getragen. Es gebe hingegen keine Gebetsräume für Juden und Muslime an deutschen Autobahnen.
Zwei Drittel der Besucher seien über 50 Jahre alt, besagt eine Studie von Freiburger Religionswissenschaftlern. Die durchschnittliche Verweildauer in einer Autobahnkirche betrage zehn Minuten. Eine weitere Erkenntnis: Es kommen vor allem die, die ohne Begleitung fast nie in die Kirche gehen – Männer. An übermäßigem Schwund leiden die meisten Autobahnkirchen nicht, schreibt die Zeitung. „Und das aus einem einfachen Grund: Der Verkehr nimmt zu.“ Die Versicherer im Raum der Kirchen (VRK), die das Internetportal „Autobahnkirche.info“ betreiben, sprächen von einem regelrechten Autobahnkirchen-Tourismus. Von Kurzentschlossenen profitierten die Autobahnkirchen dabei am meisten. „Ein Coffee to go, ein Stoßgebet, weiter geht‘s.“
Nerv der Zeit getroffen
Der Journalist Steve Przybilla stattete der meistbesuchten Autobahnkirche Deutschlands einen Besuch ab. St. Christophorus in Baden-Baden lockt über hunderttausend Besucher im Jahr an. Sie ist damit im Erzbistum Freiburg die zweitgrößte Kirche überhaupt. Eine der ältesten Kirchen dieser Art ist die Kirche an der A8, Ausfahrt Adelsried, zwischen München und Augsburg. Eingeweiht wurde sie im Jahr 1958, finanziert durch den Augsburger Papierfabrikanten Georg Haindl. „Mit seiner Idee traf Haindl den Nerv der Zeit“, schreibt die Zeitung. Pater Wolfram Hoyer leitet das Gotteshaus seit acht Jahren. Der 45-jährige Dominikanerbruder sitze meist draußen, mit einer Pfeife im Mund und einem Buch in der Hand. „Manchmal ist außer mir und Gott niemand da.“ (pro)
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