Die zwei weißen Spitzen ragen hoch in den Himmel und sind schon von weitem zu erkennen. Beim näher kommen wird auch der Rest des abstrakten Gebäudes sichtbar: Ein langer weißer Steg führt hinauf in das Innere der Kirche. Das komplett weiße Bauwerk soll die stilisierte Silhouette einer traditionellen Dorfkirche widerspiegeln, ist die Idee des Architekten. Beim Eintreten eröffnet sich eine ganz andere Welt: Der kuppelartige Innenraum ist mit einem Holz-Gewölbe verkleidet und strahlt Ruhe und Wärme aus. Das Licht, das direkt über den Altarraum einfällt, lässt das große weiße Holzkreuz erstrahlen. Alles konzentriert sich auf dieses Zentrum der kleinen Kirche.
Bauherrin Pohl beschreibt den Gegensatz zwischen äußerem und inneren Erscheinungsbild als „Spannungsbogen“. Äußerlich soll die Autobahnkirche schon von weitem auffallen und die hektische Atmosphäre der Autobahn aufnehmen. Innen wirkt sie jedoch warm und freundlich und bildet einen Gegensatz zur von Schnelligkeit geprägten Umgebung. „Menschen unterwegs sind die Zielgruppe“, sagte Pohl. Die Kirche sei ein Raum zum Innehalten, an dem man beten und zu Gott finden könne. Es sei eine Kirche, die am Weg liegt und „sich hoffentlich auch in den Weg stellt“, erklärte sie. Der Wunsch der Bauherrin ist es, dass Menschen spontan anhalten und sie der Kirchenbesuch zum Nach- und Umdenken anregt.
Privatinitiative von Anfang an
Die Idee zum Bau der Kirche hatte Bauherr Hering im Jahr 2009. Mit seiner Frau sei er damals in einer Autobahnkirche in Süddeutschland gewesen. „Wir besuchen oft Autobahnkirchen und uns fiel auf, dass im Siegerland an der viel befahrenen A45 noch eine fehlt“, berichtete er. Zusammen mit Ute Pohl gründete er einen Förderverein. Bereits bei der ersten Versammlung hätte der Kreis 30 Mitglieder gezählt. Es sei trotzdem ein mühsamer und langer Weg gewesen, Sponsoren zu suchen, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende des Vereins. Schließlich waren aber viele Groß- und Kleinspender gefunden, die insgesamt die benötigte Summe von etwa 1,5 Millionen Euro aufbrachten.
Das Grundstück stellte die Gemeinde Wilnsdorf kostenlos zur Verfügung. „Zwischen der Grundsteinlegung und dem Richtfest war es aber nochmals eine Wüstenwanderung“, erzählte Hering. Die Finanzen waren knapp und das zuerst beauftragte Architekturbüro sah sich der Aufgabe nach einiger Zeit nicht mehr gewachsen und gab den Auftrag ab. Schließlich stellte die Frankfurter Firma schumacher+schneider die Kirche fertig. „Es ist eine fantastische Aufgabe, eine Kirche zu bauen“, sagte der Architekt, Michael Schumacher.
Engagement von Laien und Profis
Offen ist die Kirche für jeden, egal, welcher Religion er angehöre, sagte Bauherrin Pohl. Einmal pro Woche soll es eine Wochenschlussandacht geben, die abwechselnd von Laien und Profis gestaltet wird. Dabei steht die Ökumene im Vordergrund. Es bestehe bereits Kontakt zu Freikirchen, katholischen und evangelischen Kirchen im Umland, die sich an der Gestaltung der Andachten beteiligen wollten, erklärte die Bauherrin.
Dem Förderverein gehören mittlerweile knapp 100 Mitglieder an, im Vorstand sitzen unter anderem Vertreter umliegender Freikirchen. Mithilfe von Spenden finanziert er den Unterhalt der Kirche. Anfallende Arbeiten, wie zum Beispiel die des Hausmeisters, erledigen Ehrenamtliche.
Neben den Wochenschlussandachten plant der Förderkreis, Kontakte zu Truckern und Motorradfahrern aufzubauen und Zielgruppengottesdienste zu veranstalten. Eventuell gibt es demnächst auch kleinere kulturelle Veranstaltungen. Am wichtigsten ist den Bauherren jedoch, dass jeder rund um die Uhr in der Kirche einkehren kann. Sie ist 24 Stunden am Tag geöffnet. Interesse kirchlicher Gruppen, die das Gebäude für ihre Zwecke nutzen wollen, sei bereits da. „Schon als erst der Rohbau stand, veranstaltete eine Kirchengruppe eine Andacht auf dem Gelände“, erzählte Pohl. Die katholische Hochschulgemeinde Siegen habe bereits angekündigt, die Kirche für Veranstaltungen nutzen zu wollen.
Gottes Zuspruch für die Reise
Pohl ist der Überzeugung, dass das Gebäude in die heutige Zeit spricht und gut angenommen wird. „Wir Menschen suchen nach Orten der Spiritualität“, erklärte sie. In den kommenden Tagen soll neben dem Eingang eine Spruchtafel mit Versen aus Psalm 91 angebracht werden. „Er hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen“, wird dort zu lesen sein. „Das gibt den Menschen hoffentlich etwas mit“, wünscht sich die Bauherrin. Außerdem signalisiere es, passend zum Thema Autobahn, Schutz und Bewahrung auf dem weiteren Weg.
Die Autobahnkirche Siegerland ist die 40. Autobahnkirche in Deutschland. Sie liegt auf den Autohof Wilnsdorf, südlich von Siegen an der A 45. (pro)
Bauherrin Pohl beschreibt den Gegensatz zwischen äußerem und inneren Erscheinungsbild als „Spannungsbogen“. Äußerlich soll die Autobahnkirche schon von weitem auffallen und die hektische Atmosphäre der Autobahn aufnehmen. Innen wirkt sie jedoch warm und freundlich und bildet einen Gegensatz zur von Schnelligkeit geprägten Umgebung. „Menschen unterwegs sind die Zielgruppe“, sagte Pohl. Die Kirche sei ein Raum zum Innehalten, an dem man beten und zu Gott finden könne. Es sei eine Kirche, die am Weg liegt und „sich hoffentlich auch in den Weg stellt“, erklärte sie. Der Wunsch der Bauherrin ist es, dass Menschen spontan anhalten und sie der Kirchenbesuch zum Nach- und Umdenken anregt.
Privatinitiative von Anfang an
Die Idee zum Bau der Kirche hatte Bauherr Hering im Jahr 2009. Mit seiner Frau sei er damals in einer Autobahnkirche in Süddeutschland gewesen. „Wir besuchen oft Autobahnkirchen und uns fiel auf, dass im Siegerland an der viel befahrenen A45 noch eine fehlt“, berichtete er. Zusammen mit Ute Pohl gründete er einen Förderverein. Bereits bei der ersten Versammlung hätte der Kreis 30 Mitglieder gezählt. Es sei trotzdem ein mühsamer und langer Weg gewesen, Sponsoren zu suchen, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende des Vereins. Schließlich waren aber viele Groß- und Kleinspender gefunden, die insgesamt die benötigte Summe von etwa 1,5 Millionen Euro aufbrachten.
Das Grundstück stellte die Gemeinde Wilnsdorf kostenlos zur Verfügung. „Zwischen der Grundsteinlegung und dem Richtfest war es aber nochmals eine Wüstenwanderung“, erzählte Hering. Die Finanzen waren knapp und das zuerst beauftragte Architekturbüro sah sich der Aufgabe nach einiger Zeit nicht mehr gewachsen und gab den Auftrag ab. Schließlich stellte die Frankfurter Firma schumacher+schneider die Kirche fertig. „Es ist eine fantastische Aufgabe, eine Kirche zu bauen“, sagte der Architekt, Michael Schumacher.
Engagement von Laien und Profis
Offen ist die Kirche für jeden, egal, welcher Religion er angehöre, sagte Bauherrin Pohl. Einmal pro Woche soll es eine Wochenschlussandacht geben, die abwechselnd von Laien und Profis gestaltet wird. Dabei steht die Ökumene im Vordergrund. Es bestehe bereits Kontakt zu Freikirchen, katholischen und evangelischen Kirchen im Umland, die sich an der Gestaltung der Andachten beteiligen wollten, erklärte die Bauherrin.
Dem Förderverein gehören mittlerweile knapp 100 Mitglieder an, im Vorstand sitzen unter anderem Vertreter umliegender Freikirchen. Mithilfe von Spenden finanziert er den Unterhalt der Kirche. Anfallende Arbeiten, wie zum Beispiel die des Hausmeisters, erledigen Ehrenamtliche.
Neben den Wochenschlussandachten plant der Förderkreis, Kontakte zu Truckern und Motorradfahrern aufzubauen und Zielgruppengottesdienste zu veranstalten. Eventuell gibt es demnächst auch kleinere kulturelle Veranstaltungen. Am wichtigsten ist den Bauherren jedoch, dass jeder rund um die Uhr in der Kirche einkehren kann. Sie ist 24 Stunden am Tag geöffnet. Interesse kirchlicher Gruppen, die das Gebäude für ihre Zwecke nutzen wollen, sei bereits da. „Schon als erst der Rohbau stand, veranstaltete eine Kirchengruppe eine Andacht auf dem Gelände“, erzählte Pohl. Die katholische Hochschulgemeinde Siegen habe bereits angekündigt, die Kirche für Veranstaltungen nutzen zu wollen.
Gottes Zuspruch für die Reise
Pohl ist der Überzeugung, dass das Gebäude in die heutige Zeit spricht und gut angenommen wird. „Wir Menschen suchen nach Orten der Spiritualität“, erklärte sie. In den kommenden Tagen soll neben dem Eingang eine Spruchtafel mit Versen aus Psalm 91 angebracht werden. „Er hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen“, wird dort zu lesen sein. „Das gibt den Menschen hoffentlich etwas mit“, wünscht sich die Bauherrin. Außerdem signalisiere es, passend zum Thema Autobahn, Schutz und Bewahrung auf dem weiteren Weg.
Die Autobahnkirche Siegerland ist die 40. Autobahnkirche in Deutschland. Sie liegt auf den Autohof Wilnsdorf, südlich von Siegen an der A 45. (pro)