Auszeichnung für provokanten Gottesdienst

Die Initiative "Deutschland – Land der Ideen" unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff vergibt seit vier Jahren jeden Tag eine Auszeichnung an innovative Projekte im Land. Am kommenden Heiligabend ist der ausgewählte "Ort des Tages" die evangelische Andreas-Gemeinde in Eschborn, die regelmäßig moderne Themengottesdienste durchführt.
Von PRO
Jeden Tag prämieren die Standortinitiative "Deutschland – Land der Ideen" und die Deutsche Bank im Rahmen des Wettbewerbes "365 Orte im Land der Ideen" eine gute Idee aus Deutschland. Ziel ist, es, innovative Ideen zu fördern. Die Initiative wird getragen von der Bundesregierung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sowie führenden Unternehmen. Die Formulierung "Land der Ideen" geht auf den früheren Schirmherren Bundespräsident Horst Köhler zurück. Der hatte  in seiner  Antrittsrede im Jahr 2004 gesagt: "Deutschland – ein Land der Ideen: Das ist nach meiner Vorstellung Neugier und Experimentieren. Das ist in allen Lebensbereichen Mut, Kreativität und Lust auf Neues, ohne Altes auszugrenzen."

Wie der Medienpartner der Initiative, die Tageszeitung "Die Welt", in einer ganzseitigen Anzeige in der Montagsausgabe der "Welt" und in der "Welt am Sonntag" bekannt gab, sind für die nächsten Tagen eine Theatergruppe für obdachlose Jugendliche und ein Sonder-Gottesdienst der Andreas-Gemeinde in Eschborn bei Frankfurt am Main zum "Ort des Tages" gekürt worden. Die evangelische Gemeinde führt seit 1995 zehn Mal im Jahr einen Gottesdienst namens "GoSpecial" durch. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Popkonzert, Theateraufführung und moderierter Predigt. "Bis zu 80 Mitarbeiter wirken mit bei den thematisch strukturierten Veranstaltungen an kirchenfernen Orten – einem Kino, einem Kurpark, einem Autohaus oder auch einer Kelterei", erklärt die Anzeige. Der Text lobt den Gottesdienst wegen seiner "modernen Form" und wegen des Aufgreifens kontroverser und emotional besetzter Themen.

Pastor Kai Scheunemann spitze seine Themen gerne zu und könne sich über bis zu 500 Besucher freuen. Im vergangenen Jahr lauteten etwa die Themen von Gottesdiensten: "Was würde Jesus zu Thilo Sarrazin sagen?" oder "Reges Verkehrsaufkommen – ein total unverkrampfter GoSpecial über Sex". Gegenüber dem Christlichen Medienmagazin pro sagte Scheunemann: "Ich habe mich sehr gefreut, dass ein christlicher Gottesdienst diesen bedeutenden Preis gewonnen hat. Vor allem habe ich mich riesig für das Team von ‚GoSpecial‘ gefreut. Der Gottesdienst ist eine Frucht ganz vieler kreativer Menschen, die ihn seit 15 Jahren gestalten." Die Idee stamme ursprünglich von Klaus Douglass und sei von Willow Creek angestoßen worden, so Scheunemann.

Die Initiative "Land der Ideen" lobte den "GoSpecial"-Gottesdienst mit den Worten: "Immer aufs Neue gelingt es so, Menschen zu inspirieren, den christlichen Glauben zeitgemäß und reflektiert zu leben und so das eigene Umfeld positiv zu prägen. So wurde ein offener, lebendiger Raum geschaffen, in dem sich Menschen mit Gott und Kirche auseinandersetzen können, um Vorurteile und Vorbehalte abzubauen." Hunderte andere Kirchengemeinden in Deutschland seien dem Beispiel bereits gefolgt. Deshalb sei der "GoSpecial"-Gottesdienst ein Vorbild, das die Auszeichnung "Ausgewählter Ort 2010" verdiene. (pro)
http://www.land-der-ideen.de/
http://www.gospecial.de/
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