Für einen Radiobeitrag über verfolgte Christen im Nahen Osten hat der SWR-Journalist Martin Durm im Rahmen des Katholischen Medienpreises die Auszeichnung „journalistischWERTvoll“ erhalten. Christenverfolgung sei ein hochaktuelles Thema. In den Medien komme es „überraschend selten“ vor, so die Begründung der Jury.
Von PRO
Foto: SWR
Durm begleitet in seinem Feature den irakischen Priester Gabriel auf seinem Weg nach Mosul. Die Stadt sei Iraks Al-Kaida-Metropole, schreibt die Jury über den Beitrag. Von vormals 100.000 Christen seien dort noch 5.000 übrig. Von den über zwei Millionen Menschen, die in den vergangenen Jahren aus dem Irak flüchteten, sei fast die Hälfte Christen. Aber in der öffentlichen Wahrnehmung hätten sie einen Nachteil: „Das Ausmaß ihrer Not entzieht sich der fernsehgerechten Bildersprache, die wir gewöhnt sind“, zitiert die Jury den Journalisten Durm. Die ältesten Gemeinden des Christentums seien innerhalb von zehn Jahren „an den Abgrund“ gedrängt worden. Durm lasse die Not durch seine Beobachtungen und Schilderungen deutlich werden und erzeuge Bilder im Kopf, so die Einschätzung der Jury. SWR2 sendete den Beitrag im Dezember 2012.
Durm ist Moderator und Redakteur im SWR2 Forum. Zwischen 1991 und 2001 arbeitete er für die ARD in Kairo, später in Straßbourg. Er hat bereits mehrere Journalistenpreise bekommen. So wurde er unter anderem mit dem Radiopreis 2012 für die beste Reportage ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den CIVIS-Preis, den Deutsch-Französischen Journalistenpreis und den Robert-Geisendörfer-Preis. Die jetzige Auszeichnung durch die Deutsche Bischofskonferenz ist nicht dotiert.
Hauptpreisträger des Katholischen Medienpreises in Höhe von jeweils 5.000 Euro sind Heidi Specogna in der Kategorie elektronische Medien und Lara-Katharina Fritzsche für Printmedien. Specogna erhielt die Ehrung für den ARTE-Film „Carte Blanche“ über Menschen, die von kongolesischen Soldaten vergewaltigt, deren Dörfer geplündert und Existenzen vernichtet wurden. Der Film schreie nach Menschlichkeit, begründet die Jury ihre Entscheidung. Fritzsche wurde für ihren Artikel „Das Leben nach dem Tod in Utøya“ im ZEITmagazin ausgezeichnet. Darin porträtiert sie eine Jugendliche, die um ihre Freundin trauert, die bei dem Amoklauf auf der norwegischen Insel Utøya ums Leben kam. „Ein äußerst einfühlsamer Text, der zu Tränen rührt“, heißt es in der Begründung der Jury.
Die Deutsche Bischofskonferenz schreibt den Katholischen Medienpreis seit 2003 jährlich gemeinsam mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten und dem Katholischen Medienverband aus. Damit möchte sie qualitäts- und werteorientierten Journalismus fördern. Zur Jury gehörten neben Bischof Gebhard Fürst unter anderem Journalisten verschiedener Medien. Der Preis wurde am Montag in Bonn verliehen. (pro)
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