Augsburger Friedenspreis: Kämpferin gegen Zwangsprostitution ausgezeichnet

Die Gründerin eines überkonfessionellen Hilfswerks für Prostituierte, Lea Ackermann, ist mit dem Augsburger Friedenspreis ausgezeichnet worden. Die Jury bezeichnete ihr Wirken als „konkrete, praktische, vom christlichen Glauben motivierte Friedensarbeit an Frauen“.
Von PRO
Lea Ackermann erhält eine Auszeichnung für ihr Engagement für Frauen
Die katholische Ordensschwester Lea Ackermann und die von ihr gegründete Organisation „Solwodi“ (Solidarity with Woman in Distress) sind Träger des diesjährigen Augsburger Friedenspreises. Der mit 12.500 Euro dotierte Preis soll am 22. November verliehen werden. Der Vorsitzende der Friedenspreis-Jury und Regionalbischof von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Michael Grabow, hob bei der Gewinnerbekanntgabe Anfang August Ackermanns „langjährige Bemühungen für Frieden an Leib und Seele von sexuell unterdrückten Frauen und Mädchen“ hervor.

„Ackermann ist unermüdliche Kämpferin, die sich für Frieden einsetzt“

Mit Ackermann und ihrer Organisation stelle der Friedenspreis eine konkrete, praktische, vom christlichen Glauben her motivierte Friedensarbeit an Frauen, die Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Sextourismus geworden sind, in den Mittelpunkt, sagte Grabow laut der Augsburger Allgemeinen. Weiter begründete er die Wahl: „Wir würdigen mit ihr eine unermüdliche Kämpferin, die sich für den Frieden und die Menschenwürde und gegen sexuelle Ausbeutung und Entwürdigung von Frauen und Mädchen einsetzt.“ Das Hilfswerk „Solwodi“ startete Ackermann 1985 in Kenia. Seit 1987 engagiert sich die Organisation in Deutschland mit inzwischen 15 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, vor allem Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution oder Beziehungsgewalt. 2010 eröffnete sie eine Beratungsstelle in Rumänien, 2012 wurde „Solwodi“ in Österreich gegründet.

Gorbatschow unter Friedenspreisträgern

Seit 1985 verleiht die Stadt Augsburg gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Drei-Jahres-Turnus den Preis zum Augsburger Hohen Friedensfest an Persönlichkeiten, die „sich um ein tolerantes und friedfertiges Miteinander der Kulturen und Religionen verdient gemacht haben“. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der frühere Staatschef der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, der ehemalige Pastor der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, und Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. (pro)
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