Auferstehung: Selbst Kirchenmitglieder glauben nicht

Ein Drittel der deutschen Protestanten glauben nicht an ein Leben nach dem Tod. Das ergab eine Erhebung der "Bertelsmann Stiftung". Ein Drittel der Deutschen erwartet hingegen die eigene Auferstehung.
Von PRO

Laut dem „Religionsmonitor 2009“ der Bertelsmann Stiftung glaubt ein Drittel der Deutschen fest an ein Leben nach dem Tod. Darunter sind 13 Prozent der ostdeutschen und 38 Prozent der westdeutschen Bevölkerung. Frauen erwarten häufiger ein Leben nach dem Tod als Männer. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass diese Einstellung altersabhängig ist. 41 Prozent der unter 30-Jährigen ist von einem Weiterleben nach dem Tod überzeugt. Bei den über 60-Jährigen sind es nur 32 Prozent.

Ein Drittel der Deutschen glaubt „mittel“ oder „wenig“ an eine Auferstehung, ein weiteres Drittel gar nicht. Unter diesem finden sich 60 Prozent der Ostdeutschen, aber nur 25 Prozent der Westdeutschen. 37 Prozent der über 60-Jährigen lehnen einen Auferstehungsglauben ab, doppelt so viele wie bei der jungen Generation.

Moslems glauben stärker

Erstaunlich sind die Befragungsergebnisse bei Kirchenmitgliedern. 30 Prozent der Protestanten glauben nicht an ein Leben nach dem Tod, bei den Katholiken sind es 15 Prozent. Ganz anders ist es bei den in Deutschland lebenden Moslems. Nur 10 Prozent lehnen den Auferstehungsglauben ab. 32 Prozent der Befragten, die sich im Vorfeld als „nicht-religiös“ eingestuft hatten, teilten diesen Glauben, 19 Prozent von ihnen allerdings nur „ein wenig“.

„So ist in der Schweiz und Österreich der Glauben an ein Leben nach dem Tod etwas lebendiger als in Deutschland, stärker ausgeprägt in Italien oder in Polen, aber insbesondere in den USA. In Frankreich, Australien oder Großbritannien lässt sich eine ähnliche Verbreitung nachweisen wie in Deutschland.“, erklärt die „Bertelsmann Stiftung“.

Martin Rieger, Leiter des Programm „Geistige Orientierung“ der „Bertelsmann Stiftung“, erklärte: „So stellen wir fest, dass Deutschland nach wie vor ein religiös geprägtes Land ist. Einerseits kann dabei gezeigt werden, dass auch unter den konfessionell gebundenen Menschen eine Minderheit religiös gleichgültig ist. Andererseits sind aber auch Menschen, die keiner religiösen Gemeinschaft angehören, von religiösen Vorstellungen geprägt und auf diesem Gebiet auch weiterhin ansprechbar.“

Der Religionsmonitor ist eine internationale Erhebung unter 21.000 Menschen aus allen Weltregionen und Religionen. Die komplette Analyse ist als Buchpublikation unter dem Titel „Woran glaubt die Welt?“ im Verlag der Bertelsmann Stiftung erschienen. (PRO)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen