Atheistische Wissenschaftler: Spirituell aber nicht religiös

Mehr als 20 Prozent der atheistischen Wissenschaftler bezeichnen sich selbst als "spirituell". Dies geht aus einer Studie der Rice University im US-amerikanischen Houston hervor, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Die Erhebung basiert auf Experteninterviews mit 275 Natur- und Sozialwissenschaftlern an Amerikas Eliteuniversitäten.


Von PRO

Die Studie verdeutliche, so die Forscherin Elaine Howard Ecklund von der Universität Houston, dass die Spiritualität nicht lediglich ein Streben religiöser Personen sei: "Spiritualität durchdringt sowohl das Denken religiöser als auch atheistischer Menschen. Es ist kein entweder oder. Auch Wissenschaftler stellen sich die grundlegenden menschlichen Fragen, wie ‚Warum bin ich hier?‘, und wünschen sich, dazu eine abschließendes Meinung zu finden", macht Ecklund deutlich.



Die Forscher hatten herausgefunden, dass "spirituelle Atheisten" ihren Nicht-Glauben an Gott als eine "Form der Stärke" sehen, "die Spiritualität mehr in Einklang mit der Wissenschaft als mit der Religion bringt". Die Befragten sehen sowohl Spiritualität als auch Wissenschaft als "sinngebend ohne Glauben" an. Ein Grund dafür sei, dass sich religiöse Überzeugungen nicht mit der empirischen Wissenschaft in Einklang bringen ließen.



Zwei völlig unterschiedliche Konstrukte



"Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass die Befragten Spiritualität und Religion für zwei völlig unterschiedliche wissenschaftliche Konstrukte halten", betont Ecklund. "Die spirituellen, atheistischen Wissenschaftler suchen eine Wahrheitsbasis durch die Spiritualität, und zwar eine Wahrheitsbasis, die sich aus ihrer Arbeit als Wissenschaftler ergibt und bleibend ist.

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Während die Befragten zur Beschreibung des Begriffes Religion Adjektive wie "organisiert", "die Gemeinde betreffend", "vereinigt" und "gemeinsam" benutzten, wurde der Begriff Spiritualität mit Adjektiven wie "individuell", "persönlich" und "persönlich erstellt" beschrieben. Die Hauptautoren der Studie waren die beiden Soziologinnen Ecklund und Elizabeth Long, die ebenfalls an der Universität Houston lehrt. Die ausführlichen Ergebnisse werden in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Sociology of Religion" (Die Soziologie der Religion) erscheinen. (pro)

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