Die atheistische Giordano-Bruno-Stiftung plant eine neue säkulare Buskampagne. Diesmal richtet sich die Aktion gegen angebliche „Kirchenprivilegien“: „Wir fordern die konsequente Trennung von Staat und Religion sowie die strikte Beachtung des Verfassungsgebotes der weltanschaulichen Neutralität des Staates“, heißt es auf deren Website. Ab dem 4. Mai soll der Bus durch Deutschland rollen, auf dem „Kirchenstaat? Nein Danke.“ stehen soll.
Die Initiatoren fordern, dass Bischofsgehälter nicht mehr von Steuergeldern bezahlt werden und dass die Kirchen das Arbeitsrecht nicht mehr „unterlaufen“ können. Die Kampagne verfolgt aber auch Ziele, die mit „Kirchenprivilegien“ wenig zu tun haben. So sollten katholische Missbrauchstäter nicht mehr der Strafverfolgung entgehen können, Sterbehilfe erlaubt und die Beratungsregelung bei Abtreibung abgeschafft werden. Kurzum: Die Trennung von Kirche und Staat ist den Initiatoren nicht genug. Vielmehr sollen religiös begründete Meinungen grundsätzlich von politischen Debatten ausgeschlossen werden.
Deutsche Bahn lehnt Werbung ab
Die Stellung der Kirchen ist für die Giordano-Bruno-Stiftung ein hundert Jahre währender „Verfassungsbruch“. Deutschland sei in einer „christlichen Filterblase“ gefangen. Die Deutsche Bahn hatte es nach Angaben der Giordano-Bruno-Stiftung abgelehnt, die Buskampagne auf Großplakaten zu bewerben, wegen der „fehlenden Neutralität“. Die Initiatoren bezeichneten die Bahn daraufhin als „christlichen Tendenzbetrieb“.
Aktuell sammeln die Verantwortlichen noch Geld für die Kampagne. Der „Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten“ sowie der Humanistische Pressedienst unterstützen das Projekt.
2009 waren die Atheisten schon einmal mit einem bedruckten Bus durch die Republik zu fahren, um gegen den Glauben an Gott zu protestieren. „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ stand damals in großen Lettern auf dem roten Fahrzeug. Christen von Campus für Christus konterten damals mit einer evangelistischen Aktion – und folgten den Aktivisten ihrerseits mit einem Bus, auf dem stand: „Und wenn es ihn doch gibt: Gottkennen.de“
Von: Nicolai Franz