Atheisten-Kampagne: Busfahrer verweigert Arbeit

Seit zwei Wochen rollen Busse mit atheistischen Botschaften durch Großbritannien. Nun regt sich Protest besonderer Art. Ein Busfahrer weigerte sich, seine Arbeit aufzunehmen.
Von PRO

„Es gibt möglicherweise keinen Gott. Hören Sie jetzt auf, sich zu sorgen und genießen Sie ihr Leben“, lautet die Botschaft auf Plakaten der „British Humanist Association“. Auf Bussen rollen sie mittlerweile durch ganz Großbritannien. Der 62-jährige Busfahrer Ron Heather will damit nichts zu tun haben. Der Christ verweigerte die Fahrt mit einem der Busse.

„Mir war klar, dass ich diesen Bus nicht fahren konnte.“

Er sei gerade auf dem Weg zu dem Fahrzeug gewesen, als er die atheistische Botschaft gelesen habe. Sie habe ihn geschockt. „Mir war klar, dass ich diesen Bus nicht fahren konnte. Ich sagte das meinen Vorgesetzten und als diese sagten, sie hätten keinen anderen für mich, dachte ich ich gehe besser nach Hause“, erklärte Heather seinen Protest in einem Interview mit dem britischen Radiosender „BBC Radio Solent“.

Am darauf folgenden Arbeitstag habe er seine Tätigkeit wieder aufgenommen, allerdings erst, als seine Vorgesetzten ihm garantierten, dass er ein Fahrzeug ohne die atheistischen Botschaften fahren dürfe. „Wir tun, was wir können, um seiner Anfrage gerecht zu werden“, erklärte ein Sprecher des Arbeitgebers gegenüber der Onlineausgabe der britischen Zeitung „Guardian“, betonte aber auch, dass Heather es akzeptiere, Busse mit atheistischen Werbebannern zu fahren, wenn keine anderen zur Verfügung stünden.

Busfahrer denkt darüber nach, Arbeit zu kündigen

Heather selbst gab derweil bekannt, dass er ernsthaft darüber nachdenke, seine Arbeit zu kündigen, sollte die Kampagne der Atheisten länger als bis zum Ende des kommenden Monats laufen. Im Februar soll die Aktion auslaufen. Allerdings steht der „British Humanist Association“, zu deren Unterstützer auch der „Gotteswahn“- Autor Richard Dawkins gehört, mehr Geld zur Verfügung, als ursprünglich geplant. Aufgrund vieler Spenden ist eine Fortsetzung der Kampagne nicht auszuschließen.

Auch einzelne Kirchgemeinden hatten die Aktion der Atheisten befürwortet. Jenny Ellis, Pastor einer methodistischen Gemeinde, sagte gegenüber der Online-Zeitung „Christianity Today“: Diese Kampagne kann eine gute Sache sein, wenn es die Menschen dazu bringt, sich mit den tiefgehenden Fragen des Lebens zu beschäftigen. Christsein ist etwas für Menschen, sie keine Angst davor haben, über das Leben und seine Bedeutung nachzudenken.“

Paul Woodly, Direktor des christlichen Think Tanks „Theos“, hingegen bezeichnete die Botschaft der Atheisten als selbstsüchtig. „Was sollen wir laut Kampagne tun, wenn wir aufhören, uns Gedanken zu machen? Freiwillige Arbeit im Ausland tun? Geld für den guten Zweck geben? Entwicklungshilfe leisten? Nein. Sie sagt uns, dass wir Spaß haben sollen.“

Agentur verweigert Zusammenarbeit in Italien

Während die atheistischen Botschaften auch schon in Spanien und den USA Verbreitung finden, hat eine italienische Werbeagentur die Arbeit für eine einheimische Atheistengruppe nun verweigert. Die Presseagentur „Reuters“ berichtet, dass die Agentur die Zusammenarbeit aus ethischen Gründen abgelehnt habe. Vorangegangen waren Proteste verschiedener Parteien. Die italienische Busbotschaft sollte lauten: „Die schlechte Nachricht ist, dass es keinen Gott gibt, die gute Nachricht ist, dass du ihn nicht brauchst.“(PRO)

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