ARD-Sendung: Christen in China

In den Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking häufen sich in den Medien die Berichte über China. Meist stehen Pressefreiheit oder der Umgang mit den Menschenrechten im Vordergrund. Am kommenden Sonntag widmet sich die ARD in der Sendung "Kontrollierter Glaube" der Situation der Christen in China.
Von PRO

Die christlichen Staatskirchen in China erleben großen Zulauf, laut ARD sind die Termine für Erwachsenentaufen ausgebucht und vor den Gottesdiensten stünden die Gläubigen Schlange. „Auf der Suche nach religiösem Sinn finden viele Chinesen zum Christentum. Gleichzeitig praktizieren viele Menschen ihren Glauben im Untergrund, sie treffen sich in ‚halboffiziellen‘ Hauskirchen, wo sie die Bibel auslegen und als Katholiken den Papst als geistiges Oberhaupt anerkennen“, heißt es in der Ankündigung der Sendung, die bereits einmal am 25. Juni dieses Jahres ausgestrahlt wurde.

Die Sendung aus der Reihe „Gott und die Welt“ beschäftigt sich mit der Frage, in welchem Ausmaß Religion in China tatsächlich praktizierbar ist und wie stark jene verfolgt werden, die sich nicht an die Regeln der Partei halten.

Der Religionswissenschaftler Zhuo Xinping, Direktor des Pekinger Instituts für Erforschung der Weltreligionen, nimmt zu dem Thema Stellung. Der Sozialwissenschaftler promovierte in Deutschland und ist unter anderem als Berater der chinesischen Regierung tätig. Außerdem kommen in der Sendung chinesische Buddhisten, Protestanten und Katholiken zu Wort.

60 Millionen Christen im Untergrund

Laut Regierungsangaben gibt es fünf Millionen Katholiken und 16 Millionen Protestanten in China. Dagegen schätzt die christliche Oganisation „Open Doors“ die Zahl der chinesischen Christen auf rund 80 Millionen. Davon seien 15 Millionen katholische Christen, 12 Millionen Protestanten der staatlich anerkannten Drei-Selbst-Kirche. Die übrigen 60 Millionen treffen sich in Untergrundkirchen und Hausgemeinden, die nicht vom Staat organisiert werden.

Laut Open Doors lehnt die Mehrzahl der Christen es ab, ihre Gottesdienste in staatlich genehmigten Kirchen abzuhalten, da diese durch Regierungsbehörden überwacht und gesteuert würden. Open Doors liegen Informationen über Fälle vor, in denen vor allem in ländlichen Regionen die Leiter von Hausgemeinden geschlagen oder inhaftiert wurden. Das Hilfswerk „Open Doors“ informiert seit 50 Jahren über die Situation verfolgter Christen und koordiniert weltweite Hilfsprojekte.

Die Sendung „Kontrollierter Glaube“ wird am 10. August um 17:30 Uhr im Ersten Programm ausgestrahlt.

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