Arabische Medien: Verschwörungstheorien zu Paris-Anschlag
Die Terroranschläge in Paris dominieren derzeit die Medien. Alle Medien? Nein, denn vor allem im arabischen Raum hält sich die Berichterstattung in Grenzen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigt auf, dass dort viele Verschwörungstheorien kursieren.
Die Königin Rania von Jordanien gehört zu den wenigen Stimmen aus dem arabischen Raum, die nach den Vorkommnissen in Paris um Ausgleich bemüht sind
In den arabischen Medien spielen die Anschläge von Paris nur eine untergeordnete Rolle. Am Dienstag ging es in den Nachrichtensendungen großer Sender um den Krieg im Jemen und die Hintergründe zum Flugzeugabsturz auf dem Sinai. „Die Anschläge von Paris wurden unter dem Aspekt neuer Sicherheitsgesetze in Frankreich behandelt“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag. Für FAZ-Redakteur Constantin Schreiber drückt diese Gewichtung aber auch eine innere Haltung aus – sie ist demnach nicht nur mit der Entfernung des Ereignsses zum Publikum erklärbar.
Zum diesem Zustand trügen Sender wie Al Arabija und Al Dschasira bei, die aus reichen arabischen Ländern finanziert werden. Der letztgenannte Sender verbreite die Ansicht, jüdische Organisationen nutzten die Anschläge, um Muslime in Europa in Verruf zu bringen.
Keine Lösung gegen den Abwärtsstrudel
Die Existenz und Lebensperspektive vieler Menschen im Nahen Osten sei aktuell infrage gestellt. Für den existierenden Abwärtsstrudel der Region sei keine Lösung in Sicht. Auf Facebook und in den Kommentaren der der arabischen Websites gebe es kaum Mitgefühl mit den Opfern, sondern Sympathiebekundungen für die Täter.
Die westlichen Länder werden in Kommentaren und Überschriften mit dem Teufel gleichgesetzt, führt der Autor aus und nennt Beispiele. Westliche Staaten werden zum Sündenbock stilisiert und „heuchlerischer Aktionen“ bezichtigt, weil sie aus Sicht der Muslime die eigentlichen Täter sind. Paris sei Rache und Reaktion auf die Vorkommnisse in Syrien und im Irak. Israel und die USA hätten mit der „Entsorgung“ von Millionen Muslimen im Westen begonnen, hinter der „ein zionistischer Plan zur Auslöschung der Muslime“ stecke.
Schuld nicht gegenseitig aufrechnen
90 Prozent der Kommentare in den sozialen Netzwerken seien antiwestlich oder zumindest „kritisch gegenüber der medialen Spiegelung der Anschläge“. Selten seien Kommentare um einen Ausgleich bemüht. Eine Ausnahme sei hier Königin Rania von Jordanien, die twitterte: „Terrorismus kennt keine Grenzen oder Religion. Die internationale Gemeinschaft muss vereint stehen im Angesicht der Feinde der Menschheit.“ (pro)
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