Anton Schulte verstorben

Der Evangelist und Gründer des Missionswerkes "Neues Leben", Anton Schulte, ist am 26. Dezember im Alter von 85 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben. Dies teilte das Missionswerk am Dienstag mit. Seit den frühen 1950er-Jahren gehörte Schulte zu den bekanntesten Evangelisten Deutschlands und galt zeit seines Lebens als Visionär und Pionier, wenn es um neue Formen und Wege für die Verkündigung des Evangeliums ging.
Von PRO

Anton Schulte wurde am 20. August 1925 in Bottrop/Westfalen geboren. Vor seiner Hinwendung zum christlichen Glauben und seiner Berufung zum Evangelisten absolvierte er zunächst eine Lehre zum Müller. 1943 wurde er als 17-Jähriger zum Kriegsdienst eingezogen, geriet Ende des Zweiten Weltkriegs in britische Kriegsgefangenschaft und lebte bis Januar 1949 als kriegsgefangener Landarbeiter in Schottland. Dort fand der damals überzeugte Agnostiker durch den Kontakt zu einheimischen Christen zum Glauben an Jesus Christus. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ließ er sich an der Bibelschule Wiedenest zum Evangelisten ausbilden.

"Deutscher Billy Graham"
Zu Schultes Großevangelisationen strömten vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren Tausende Besucher. Seine volksnahe Art des Predigens und seine hohe Popularität brachten ihm u. a. den Spitznamen „der deutsche Billy Graham“ ein. Bei seiner Arbeit suchte er stets nach neuen Methoden. So war er zum Beispiel 1953 der erste deutsche Evangelist, dessen Rundfunksendungen wöchentlich über Radio Monte Carlo ausgestrahlt wurden. 1954 gründete er den „Verein evangelistisches Jugendwerk“, der wenig später in „Neues Leben“ umbenannt wurde und aus dem bis heute zahlreiche eigenständige Werke hervorgegangen sind. Darüber hinaus war Schulte ein Impulsgeber für zahlreiche weitere christliche Werke in Deutschland, unter anderem gehörte er 1959 zu den Mitgründern des Evangeliums-Rundfunks (ERF) in Wetzlar.

Bereits früh entstand neben der Radiomission und der klassischen Evangelisationsarbeit in Zelten und Kongresshallen eine ausgedehnte Schriftenmission mit Traktaten und Büchern. 1956 veröffentlichte er die erste Ausgabe der Zeitschrift „Neues Leben“, die heute als christliches Ratgebermagazin erscheint. 1969 entwickelte Schulte die Telefonkurzpredigt, die von rund 2 Millionen Anrufern gehört wurde. Pastor und Motorradprofi Helmfried Riecker gründete 1971 unter dem Dach von „Neues Leben“ das Missionswerk „SRS – Sportler ruft Sportler“. 1985 wurde das Theologische Seminar Neues Leben eröffnet. Bis heute wurden hier rund 700 Männer und Frauen für den Missions- und Gemeindedienst ausgebildet. 1986 stieg Neues Leben in die Fernseharbeit ein, die mittlerweile von „Neues Leben Medien“ verantwortet wird. 1992 zog Schulte sich aus der verantwortlichen Leitung des Werkes zurück. Seine beiden Söhne Peter und Wilfried Schulte gehören zu dem fünfköpfigen Vorstand, der inzwischen für die Leitung des Werkes verantwortlich ist.

Drei Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau Hermine heiratete Schulte im Dezember 1991 die damals ebenfalls verwitwete Heidi Kühnel. Bis zuletzt leiteten und betreuten Anton und Heidi Schulte die Arbeit von Neues Leben Indonesien, wo das Werk eine Schule mit 300 Schülern unterhält. Wann immer seine Gesundheit es zuließ, predigte Schulte zudem in seiner Gemeinde. Er hinterlässt seine Ehefrau Heidi, zwei Söhne und zwei Schwiegertöchter, zwei Stiefkinder, sowie dreizehn Enkel und vier Urenkel.

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