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Amerikanische Republikaner: Keine Chance in der deutschen Presse

Mehr als ein Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl hat die Suche nach einem republikanischen Herausforderer für Präsident Barack Obama begonnen. In den deutschen Medien fallen die konservativen Kandidaten allesamt durch – besonders diejenigen, die sich zum Glauben bekennen.
Von PRO

Foto: Gage Skidmore (flickr) / Gage Skidmore (Wikipedia)

Es war eine harte Woche für die Obama-Fans unter den deutschen Journalisten – und davon gibt es viele. In Iowa hat nach einer Diskussionsrunde die erste Probeabstimmung darüber stattgefunden, welcher Republikaner Barack Obama bei der Präsidentschaftswahl 2012 herausfordern und für seine Partei in den Wahlkampf ziehen soll.

Für die Kandidaten, die sich erdreisten, die Politik Obamas zu kritisieren, reicht den deutschen Journalisten das Attribut "konservativ" nicht mehr aus. "Erzkonservativ" muss es schon mindestens sein, wenn nicht gar "radikal" oder "reaktionär". Für den "Focus" beispielsweise ist der Erfolg des texanischen Gouverneurs Rick Perry bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze weniger wichtig als die Tatsache, dass er beim Joggen oftmals eine Schusswaffe am Gürtel trägt – nach eigenen Angaben zum Schutz vor wilden Tieren und, das verschweigt der "Focus": im völligen Einklang mit der texanischen Gesetzeslage und Kultur. Zum politischen Programm der Kongressabgeordneten Michele Bachmann gehört unter anderem die Unterstützung eines Verfassungszusatzes, der die Ehe als "eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau" definieren soll. Selbst für die oft so konservative "Bild"-Zeitung ist das Grund genug zu schreiben, Bachmann habe sich "mit Tiraden gegen Homosexuelle" einen Namen gemacht.

Wer betet, gilt als gefährlich

Das Bekenntnis mancher Kandidaten zu Jesus Christus und regelmäßigem Gebet wird von den Medien in Deutschland als ihr primäres Merkmal herausgegriffen, verspottet und als Gefahr dargestellt. Wirtschaftspolitische Anliegen beispielsweise fallen dabei unter den Tisch. Barack Obama wird am Ende seiner vierjährigen Amtszeit deutlich höhere Schulden gemacht haben, als George W. Bush es während seiner achtjährigen Präsidentschaft tat. Ein Viertel der gesamten US-Staatsverschuldung ist in den ersten zweieinhalb Jahren nach Obamas Amtsantritt entstanden. Kandidaten wie Michele Bachmann, die der Bürgerbewegung "Tea Party" für einen schlanken Staat nahestehen, wollen die Staatsausgaben deutlich senken und eine Art "Schuldenbremse" einführen.

Unter den republikanischen Anwärtern auf die Kandidatur ihrer Partei befinden sich mehrere engagierte Christen. Sie versprechen, in wichtigen ethischen Fragen wie etwa Abtreibung einen ganz anderen Kurs einzuschlagen als Barack Obama. Nur drei Tage nach seiner Vereidigung unterzeichnete der 2009 eine Verfügung, die ein Gesetz George W. Bushs für nichtig erklärt, wonach Organisationen, die Abtreibungen vornehmen, keine staatlichen Gelder erhalten sollen. Nicht nur in diesem Punkt wäre von einem republikanischen Präsidenten ein deutlicher Politikwechsel zu erwarten.

Wer Obamas Herausforderer werden wird, entscheidet sich ab Januar 2012 in einem mehrmonatigen Vorwahlprozess. Bis zur Präsidentschaftswahl am 6. November 2012 bleibt also noch Zeit. Zeit, die die deutschen Medienmacher hoffentlich nutzen, auch Kritiker von Präsident Obama fair zu behandeln und zu Wort kommen zu lassen. Ohne eine Vorverurteilung gegenüber denen, die sich zum christlichen Glauben bekennen. (pro)

https://www.pro-medienmagazin.de/politik.html?&news[action]=detail&news[id]=4322
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