Die christlichen Wähler und die Demokratische Partei scheinen zwei Welten zu sein. Das geht aus einer Umfrage der amerikanischen Non-Profit-Organisation „Vote Common Good“ hervor. Den Ergebnissen zufolge halten 58 Prozent die Demokratische Partei für feindlich gegenüber dem Christentum gesinnt. 54 Prozent glauben, dass dies bei demokratischen Wählern der Fall ist.
Ganz anders sieht es bei den Republikanern und deren Wählern aus. 70 Prozent finden, dass die Partei und 72 Prozent dass deren Wähler freundlich gegenüber dem Christentum eingestellt sind. Während drei von vier Umfrageteilnehmern gar kein Vertrauen in die Demokratische Partei haben, sagte dies nur die Hälfte über die Republikaner.
Demokraten dürfen Mehrheitsreligion nicht ignorieren
Etwa jeder Zweite, meldet das Time Magazine, ist der Meinung, dass die Religion im amerikanischen Leben an Einfluss verliert. 61 Prozent aller Befragten glauben sogar, dass das Leben in Amerika für Gläubige schwieriger ist als noch vor 10 Jahren. „Vote Common Good“-Gründer, Pastor Doug Pagitt, betonte, dass die Demokratische Partei nur schwer Mehrheitspartei sein könne, wenn sie die Mehrheitsreligion ignoriere.
Das Wahlverhalten der Christen entwickle sich eindeutig weg von den Demokraten. Während der Katholik Joe Biden bei seinem Wahlsieg 2020 die Mehrheit der katholischen Wähler hinter sich hatte (52:47) und Trump bei den übrigen Christen siegte (60:39), holte sich Trump im Vorjahr gegen Kamala Harris sowohl bei Katholiken (59:39) als auch den übrigen Christen (63:36) deutliche Mehrheiten.
Pagitt hat in der Vergangenheit etliche landesweite Wahlkampfkundgebungen gegen Trump und die Republikaner geleitet. Er fordert, dass Demokraten Beziehungen und Vertrauen zu den Gläubigen aufbauen müssten, um Wähler zurückzugewinnen. Demokraten hätten zu lange ihre christlichen Wähler für selbstverständlich gehalten, aber kaum tiefe Verbindungen zu ihnen geknüpft.
Es sei dem Zuspruch der schwarzen Wähler zu verdanken, dass das Bild nicht noch schlechter ausfalle. Es gehe darum, Gläubigen mit Respekt zu begegnen und diesem Trend entgegenzuwirken. Seine Daten zeigen, dass 49 Prozent der Befragten mit einer „geringen christlichen Identität“ sich als Demokraten einstuften, während der Wert bei den Republikanern (40 Prozent) und Unabhängigen (11 Prozent) deutlich niedriger lag.
Im Zuge der Umfrage Anfang Mai wurden 1.761 christliche Wählern – einschließlich Katholiken und Mormonen – zu ihren Ansichten zu den beiden großen politischen Parteien befragt.