Fast drei Viertel der Amerikaner glauben, dass Religion ihren Einfluss auf die Politik der Vereinigten Staaten verliert. Die meisten von ihnen finden das nicht gut. Laut einer Studie des amerikanischen Pew Research Centers wünschen sich die Hälfte der US-Bürger, dass sich dies ändert und dass sich geistliche Leiter aus Kirchen oder anderen Religionsgemeinschaften mehr zu politischen und sozialen Themen äußern. Die andere Hälfte der Befragten möchte das nicht. Aber deren Anteil ist seit den Kongresswahlen 2010 um vier Prozentpunkte gefallen, während die Befürworter eines stärkeren religiösen Einflusses auf die Politik seitdem sechs Punkte zulegten.
Auch der Anteil derer, die Glaubensäußerungen oder Gebete seitens der Politiker vermissen, ist leicht – von 37 auf 41 Prozent – gestiegen. Ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass Kirchen und andere Religionen Kandidaten für politische Ämter öffentlich unterstützen und ihre Wahlempfehlung kundtun sollten. Auch diese Gruppe ist größer geworden, während diejenigen, die gegen einen solch direkten Eingriff der Religionsgemeinschaften in die Politik und den Wahlkamp sind, weniger werden. Aber sie sind mit 63 Prozent immer noch deutlich in der Mehrheit.