Einen Sonntag im Monat hat die Gemeinde "St. Paul’s" in der Stadt Weston-Super-Mare im Südwesten Englands zum "Twitter-Sonntag" erklärt, wie die "Agence France-Presse" (AFP) berichtet. In diesen besonderen Gottesdiensten sind die Besucher dazu aufgefordert, während der Predigt ihr Smartphone oder ihren Tablet-PC zu benutzen. Ihre Kurznachrichten, in denen sie Fragen oder Kommentare zum Gesagten formulieren, erscheinen auf sechs Flachbildschirmen, die in der alten Kirche aufgehängt sind. Das Gebäude verfügt zudem über W-Lan.
Damit die Twitter-Konversation nicht außer Kontrolle gerät, werden alle Tweets gesichtet und von Hand freigegeben, bevor sie auf den Bildschirmen im Gottesdienst erscheinen. Der "Twitter-Sonntag" war die Idee des 47-jährigen Vikars der Gemeinde, Andrew Alden. Er hat das Projekt, mit dem er in den Fußspuren der ersten Christen wandeln will, Anfang des Jahres ins Leben gerufen. Die Predigt ist "nicht nur ein Monolog", sagt er. Durch den Einsatz moderner Medien werde sie zu einem Gespräch mit der Gemeinde. Dies sei "eine Art, wie Jesus gesprochen hat", ist der Jugendpastor der Gemeinde, Brian Champness, überzeugt.
Auch in Deutschland nutzt die Kirche zunehmend moderne Medien: Im Mai feierte die Frankfurter Versöhnungs-Gemeinde einen Twitter-Gottesdienst. Mitveranstalter war die Internet-Plattform "evangelisch.de". Zudem organisierte ein Kölner Priester am 1. April einen Facebook-Gottesdienst. (pro)