Althaus: Medienkritik an Wissenschaftsforum ist „absoluter Blödsinn“

H a m b u r g (KEP) - In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Hamburger Magazins "Der Spiegel" hat Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) den Vorwurf zurückgewiesen, "religiösen Fundamentalisten den Boden bereitet" zu haben. Weil Althaus zu einer Veranstaltung zum Thema Evolution auch einen evolutionskritischen Wissenschaftler eingeladen hat, war er im Vorfeld heftig kritisiert worden.
Von PRO

Anlass für das Interview ist die geplante Veranstaltungsreihe „Erfurter Dialog“, bei der Wissenschaftler über das Thema Evolution diskutieren sollen. Althaus hat dazu den Mikrobiologen Siegfried Scherer eingeladen, der in Fachkreisen als Evolutionskritiker bekannt ist. Als dies bekannt wurde, hatten die Medien, allen voran das Magazin „stern“, den CDU-Politiker kritisiert.

„Böswillige Unterstellung“

Auch in dem „Spiegel“-Interview muss sich der einstige Physiklehrer Althaus gegen den Vorwurf wehren, er habe jeglichen „Glauben an Naturwissenschaft“ verloren. Außerdem konfrontiert ihn der „Spiegel“ mit dem Motto der Imagewerbung Thüringens „Willkommen in der Denkfabrik“, und stellt dieses in Gegensatz zu der angeblichen Überzeugung vieler Kreationisten, „die Welt sei eine Scheibe“.

„Es geht nicht darum, den Kreationismus zu propagieren, das ist eine böswillige Unterstellung. Es gibt verschiedenste Theorien, über deren Berechtigung man diskutieren können muss. Dazu gehört die Frage, wie sich der christliche Glaube mit der Evolutionstheorie vereinbaren lässt“, sagte Althaus.

„Diskussion muss möglich sein“

Den Vorwurf, dass er „religiösen Fundamentalisten den Boden bereitet“, nennt Althaus „absoluten Blödsinn“. Er wolle einfach nur verschiedene Meinungen zu Wort kommen lassen, da die Evolutionstheorie noch „kein abgeschlossenes Konzept“ sei. „Eine Diskussion über unterschiedliche Theorien muss möglich sein. Ich habe in der DDR erlebt, dass ideologische Ausrichtungen so stark definiert waren, dass es keine Debatten mehr geben durfte. Ich bin eigentlich froh, dass wir diese Zeiten hinter uns gelassen haben.“

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