Helen kommt aus Rumänien. Jetzt lebt sie in Duisburg in einem Bordell. Sie ist in
ihrem Zimmer gefangen, kommt kaum vor die Tür. „Zwangsprostitution passiert nicht irgendwo, sondern mitten in Deutschland“, erklärte Bundestagsmitglied Frank Heinrich am Freitag auf dem Marktplatz in Bad Blankenburg. Der CDU-Mann engagiert sich in den Ausschüssen für Arbeit und Soziales und für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.
Etwa 800 Personen waren zusammengekommen, um gegen Zwangsprostitution zu protestieren.Als Zeichen gegen Menschenhandel ließen sie mehr als 1.400 weiße Luftballons steigen. Auch Tauben wurden freigelassen. So, wie Menschen wie Helen frei sein sollten. Die gebürtige Rumänin sei eine von rund 400.000 Prostituierten in Deutschland. „Alle 30 Sekunden wird ein Mensch Opfer der Menschenhändler“, erklärte Heinrich.
Michael Diener, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, sagte: „Jesus sendet uns, dass wir uns der Menschen annehmen, in ihrem Leid und ihrer Not.“ Deswegen sei es Auftrag aller Christen, sich für benachteiligte Menschen einzusetzen. „Haben Sie den Mut hinzusehen und in Ihrem Ort etwas zu tun, was den Menschen hilft“, forderte er die Anwesenden auf. Dazu sollte sich jeder über Menschenhandel informieren, dafür beten, anderen von dem Problem erzählen und sich an Politiker wenden. „Abgeordnete sind ansprechbar“, forderte Frank Heinrich die Anwesenden auf, aktiv zu werden.
An der Aktion beteiligten sich die Vereine „Gemeinsam gegen Menschenhandel“, „A
voice for the voiceless“ und „International Justice Mission Deutschland“. (pro)