„Die Deutsche Evangelische Allianz lässt sich in ihrem Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung von niemandem übertreffen und steht uneingeschränkt zu den Basiswerten des Grundgesetzes“, teilte der Allianz-Vorsitzende Michael Diener mit. Damit reagierte er auf einen Text in der Vorbereitungsbroschüre zur interkulturellen Woche der Kirchen. Strube wirft den Evangelikalen darin vor, rechtsextremes Gedankengut zu fördern. Das Heft hat der Ökumenische Vorbereitungsausschuss zur interkulturellen Woche herausgegeben.
Rechtsextreme Einstellungen machten auch vor Kirchentüren nicht halt, schreibt die Theologin. Neurechte Medien wie die „Junge Freiheit” oder das Weblog „Politically Incorrect” hätten ein Interesse daran, konservative Christen für sich zu gewinnen. Im evangelischen Bereich seien es vor allem die „Deutsche Evangelische Allianz (DEA) und die ihr nahe stehenden Medien wie ‚idea’ und ‚medrum’, die sich positiv auf die ‚Junge Freiheit’ und ähnliche Scharnierorgane beziehen”, schreibt Strube. Bei den Katholiken sei die bekannteste Internetseite dieser Art „kath.net”, die offensiv für die „Junge Freiheit” werbe.
Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, kritisierte am Montag: „Der Text ist in seiner Diktion genau darauf ausgerichtet, uns in die rechtsextreme Ecke zu stellen.“ Nachdem er um die Einstellung der Auslieferung des Materialheftes gebeten habe, darauf aber keine Reaktion erfolgt sei, habe er sich nun in einem Schreiben an die Leiter der Griechisch-Orthodoxen Kirche, der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewandt. Diese hätten durch ihre Grußworte im Heft zur „Verbreitung dieser Unwahrheiten” beigetragen. Steeb sieht tausende Christen mit Nähe zur Allianz diffamiert. Diener erklärte zudem, dass er es für „äußerst befremdlich” halte, dass weder die EKD noch die anderen Repräsentanten der veranstaltenden Kirchen es für nötig befunden hätten, die Deutsche Evangelische Allianz vor diesem „unsachlichen Angriff” in Schutz zu nehmen. (pro)